Rainer Bombardi

Fürstenberg (bom) Vor 40 Jahren brachen die Landfrauen aus Fürstenberg in eine Männerdomäne ein, in dem sie sich beim Landratsamt meldeten, um das Altpapier im Ort einzusammeln. Direkt verbunden mit dem Einsammeln des Recyclingmaterials war damals eine Einladung zur Kaffeerunde bei den Wolfsteiners zum Dank für das Engagement. Die Tradition des Kaffeetrinkens blieb bis heute an wechselnden Orten erhalten und wird in der Regel von jenen organisiert, denen das Altpapier einsammeln zu schwer geworden ist.

Zum 40. Geburtstag feierten die Landfrauen im Foyer der Bürgerhalle. Die Sammelaktion wurde am 2. November 1976 zum ersten Mal durchgeführt. Damals waren die Frauen einmal im Jahr unterwegs. Die einstige Vorsitzende Renate Gut hatte das Altpapiersammeln in Absprache mit dem Landratsamt initiiert. Der Erfolg stellte sich auf Anhieb ein. Es vergingen nur wenige Jahre, bis die Landfrauen aufgrund der stetig steigenden Papierflut die Altpapiersammlungen halbjährlich und wenig später vierteljährlich durchführten.

Der Erlös kommt bis zum heutigen Tage der Vereinskasse zu Gute. Vor ein paar Jahren erhöhten die Landfrauen unter ihrer heutigen Vorsitzenden Barbara Straub die Zahl der Sammlungen auf sechs pro Jahr. Pro Sammlung kommen bis zu vier Tonnen Altpapier zusammen, was zu einer Gesamtjahresmenge von knapp 24 Tonnen führt. Pro Tour sind vier Frauen auf Achse, die das Papier einsammeln. Hinzu kommen zwei Traktorfahrer, die das Papier auf ihrer Traktoren transportieren und danach in den Container füllen.

"Die Automatismen, die sich inzwischen einstellten, waren nicht immer so einfach". Renate Gut erinnert sich an die Zeiten, als die Landfrauen das Altpapier auf einem Traktor mit Gummiwagen mit Kippbrücke transportierten. "Auch das Wetter war immer wieder ein Handicap", erinnerte sich Rita Mayer an eine Sammlung, bei welcher hinterher alle vom Regen aufgeweicht waren. Heute ist alles komfortabler. Die Landfrauen kooperieren mit einem festen Stamm von Traktorfahrern, die das Material transportieren. Die heutige Vorsitzende Barbara Straub überbrachte zudem Grüße von Landrat Sven Hinterseh. Er lobte das Engagement der Landfrauen als außergewöhnlich.