Rainer Bombardi

Auf die Zielgerade seines Bestehens biegt der Kindergarten St. Maria in Hausen vor Wald ein. Bis zu seiner Schließung liegen noch eineinhalb Monate vor der Einrichtung, die sich komplett in die neue Kindertagesstätte in Behla integriert.

Rektorin Monika Wiederholl hofft, dass im Sommer wenn wie auf dem Bild wieder alles grünt und blüht, ein Multifunktionssportfeld ...
Rektorin Monika Wiederholl hofft, dass im Sommer wenn wie auf dem Bild wieder alles grünt und blüht, ein Multifunktionssportfeld unterhalb des Kreativateliers den Schulalltag bereichert. Bild: Rainer Bombardi | Bild: Rainer Bombardi

In vielen Aktionen, die aktuell im Kindergarten St. Maria laufen, stehen die Zeichen auf Abschied. 90 Jahre Geschichte, davon 23 Jahre an seinem jetzigen Standort im Untergeschoss des Bürgerhauses neigen sich Ende August unweigerlich ihrem Ende entgegen. Am Wochenende fand das letzte Sommerfest an der alten Adresse statt. Noch einmal verfolgten zahlreiche Eltern im Außengelände der Bildungseinrichtung das von den Erzieherinnen mit den aktuell 25 Kindern eigens hierfür einstudierte Programm. Passend zum Anlass stand es unter dem Motto „Bauarbeiten“ und ermöglichte den Kindern, sich in der Uniform fleißiger Handwerker zu präsentieren.

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Schwerpunkt der Aufführung war die Verabschiedung von Erzieherin Regina Indlekofer, die nach 38 Jahren in den Ruhestand geht und hierfür reichlich Blumen und Pflanzen erhielt. Michael Happle als Vertreter der Pfarrgemeinde und Ortsvorsteher Hans-Peter Münzer bedankten sich in ihren Reden für das Engagement, mit dem Regina Indlrkofer im Kindergarten mitwirkte.

Das letzte Erzieherinnenteam in der Geschichte des Kindergartens Hausen vor Wald: von links Christa Friedrich, Cornelia Ketterer, Karin ...
Das letzte Erzieherinnenteam in der Geschichte des Kindergartens Hausen vor Wald: von links Christa Friedrich, Cornelia Ketterer, Karin Fricker, Monika Mellert, Sarah Graf, Regina Indlekofer, Sabrina Haberland, Manuela Mäder. Bild: Rainer Bombardi

Der Abschied auf der einen Seite ist verbunden mit einem Aufbruch in eine neue Ära. Leiterin Manuela Mäder, die auch in der neuen Kindertagesstätte in Behla dem Leitungsteam angehört, spricht von einem gleitenden Übergang. „Der aktuellen Gruppe gehören praktisch Kinder aus allen Ortsteilen an. Da sie mit 25 Kindern voll belegt ist, zieht sie in ihrer jetzigen Zusammensetzung nach Behla um, so dass die Kinder nicht aus einer bestehenden Gemeinschaft gerissen werden.“ Mäder informierte zudem, dass ab sofort und so, wie es die Zeit erlaubt, die Erzieherinnen gemeinsam mit den Kindern die Umzugskisten packen. Alle Erzieherinnen wissen längst, wie es für sie beruflich weiter geht. Einige zieht es gemeinsam mit den Kindern nach Behla, andere hören aus Altersgründen ganz auf oder haben bereits in einer anderen Kindertagesstätte eine Anstellung.

Es ist geplant, das Außengelände des Kindergartens in Zukunft zu einem Sportgelände für die Schellenberger-Schule umzugestalten. Bild: ...
Es ist geplant, das Außengelände des Kindergartens in Zukunft zu einem Sportgelände für die Schellenberger-Schule umzugestalten. Bild: Rainer Bombardi

Gesichert ist auch die weitere Nutzung der frei werdenden Räumlichkeiten und des dazu gehörenden Außengeländes. Beides geht komplett an die benachbarte Schellenberger-Grundschule, die sie angesichts ihrer Platzknappheit sehr gut verwenden kann. Ortsvorsteher Hans-Peter Münzer teilte mit, dass Schulleiterin Monika Wiederholl und ihr Team beabsichtigen, die frei werdenden Räume zur Nachmittagsbetreuung, als Kreativ- oder Literaturraum, Musikzimmer oder für Kleingruppen umgestalten möchten. Das Spielgelände im Freien wird zu einer kleinen Sportanlage umgestaltet, welche vor allem diverse Mannschaftssportarten ermöglicht. Auch könnten dort in der warmen Jahreszeit Sportunterricht oder andere sportliche Freizeitaktivitäten innerhalb der Nachmittagsbetreuung stattfinden.

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Mit dem Einzug der Grundschule ins Kindergartengebäude schließt sich in gewisser Weise ein Kreis. Einst waren Schule und Kindergarten gemeinsam in dem direkt zum Bürgerhaus benachbarten Gebäude untergebracht. Steigende Kinderzahlen und der Schulneubau an seinem heutigen Ort im Jahr 1960 ermöglichten es dem Kindergarten, das Haus für sich allein zu beanspruchen. 1996 war in den Neubau des Bürgerhauses auch die Integration des Kindergartens St. Maria inbegriffen. Gestiegene gesetzliche Vorschriften und pädagogische Notwendigkeiten erforderten den Umzug. Das bisherige Gebäude, an dem der Kindergarten in den wohl ersten sieben Jahrzehnten seines Bestehens untergebracht war, ging in private Hände über. Ab 2. September übernimmt nun die schule wieder die Räume des Kindergartens.