Rund 20 Stunden, nachdem der Wecker geklingelt hatte, war Marianne Bäurer am Freitagabend zurück in Fürstenberg. Die junge Frau gehörte zu den Organisatoren der Kundgebung auf dem Gelände des Cannstatter Wasens, zu der die neue Organisation „Land schafft Verbindung“ aufgerufen hatte.

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Der Zusammenhalt der verschiedenen Spektren der Landwirtschaft sei fantastisch gewesen. Ebenso die Art und Weise, wie der von der Polizei geleitete Konvoi in Stuttgart von vielen Leute empfangen worden sei. Viele Autofahrer hätten kein Problem mit der kurzzeitigen Störung gehabt.

Jetzt wird es eng: Traktoren auf dem Weg nach Stuttgart.
Jetzt wird es eng: Traktoren auf dem Weg nach Stuttgart. | Bild: Marianne Bäurer

Sie hätten den vorbeifahrenden Schleppern sogar aufmunternd zugehupt. Am Ende seien es bei der Kundgebung in Stuttgart am Vormittag rund 2500 Traktoren gewesen. „Das war ein beeindruckendes Bild“, erinnert sich Bäurer. Was ihr zudem gut gefallen hat: „Die Teilnehmer sind überwiegend jung. Sie kämpfen für ihre Landwirtschaft.“

Jung ist der Protest der Landwirte, hinter dem die neue Organisation „Land schafft Verbindung“ steht.
Jung ist der Protest der Landwirte, hinter dem die neue Organisation „Land schafft Verbindung“ steht. | Bild: Marianne Bäurer

So geschlossen und von der Polizei geführt, wie es auf dem Hinweg vom Sammelpunkt Bärensee in die Stadt ging, so geschlossen fuhr die endlose Reihe von Traktoren auch wieder zurück. Die Beteiligung sei sogar größer gewesen als im Vorfeld erwartet. Um die 30 Fahrzeuge gehörten zu Marianne Bäurers Gruppe.

Wer pünktlich bei der Kundgebung in Stuttgart sein will, muss mitten in der Nacht losfahren.
Wer pünktlich bei der Kundgebung in Stuttgart sein will, muss mitten in der Nacht losfahren. | Bild: Marianne Bäurer

Und wie kalt war es auf dem Schlepper? Eigentlich gar nicht, meint die Landwirtstochter, die mit ihrem Lebensgefährten Benedikt Mayer nach Stuttgart getuckert war. „Wir hatten die Heizung an“, da lasse es sich aushalten. Da war es schon ein bisschen kühler bei der Kundgebung. Immerhin aber hatte Petrus ein Einsehen mit den engagierten Landwirten. „Es war trocken und es herrschte kein Wind“, berichtet Marianne Bäurer. Bleibt die Heimfahrt auf dem ruckeligen Gefährt. Um 21 Uhr erreichten die beiden Fürstenberg. Große Strapazen für eine Herzensangelegenheit.