Lokale Geschichte und Kultur darstellen. Das war das Ziel, als sich der Förderkreis Stadtmuseum Hüfingen in den 1980er-Jahren gegründet hat. Im Jahr 1992 wurde dann das heutige Stadtmuseum eröffnet, das der Förderkreis bis heute im Auftrag der Stadt Hüfingen betreibt.
Viele Jahre wurde der Förderkreis von der Ehrenbürgerin Eva von Lintig geführt, ehe Joachim Seidel vor zehn Jahren den Vorsitz übernahm.
Stadtmuseum in der Szene bekannt
„Unser Konzept ist eine permanente Ausstellung mit Hüfinger Geschichte und lokalen Kulturgütern zu präsentieren, aber mit den Wechselausstellungen, vier Mal im Jahr, den Besuchern immer wieder aktuelle Kunst verschiedener Bereiche anzubieten. So können wir viele Besucher jedes Jahr willkommen heißen“, erklärt Joachim Seidel das Konzept.
Kuratorin Ariane Faller, angestellt bei der Stadt, unterstützt den Förderkreis in allen künstlerischen Belangen. Aufgrund ihrer Bekanntheit und ihres großen Netzwerks in der Kunstwelt erreiche das Stadtmuseum als Ausstellungsort einen hohen Bekanntheitsgrad in der Kunstszene.
Kunst aus und über Hüfingen
„Wir erhalten viele Bewerbungen und prüfen eigentlich alle, die in das Konzept unseres Museums passen. Nach einer Vorauswahl besprechen wir im Vorstand die Angebote, um uns letztlich für die Ausstellungsprogramme über einen Zeitraum von zwei Jahren zu entscheiden“, sagt Ariane Faller über das Auswahlverfahren der Wechselausstellungen.
„Natürlich haben wir auch einen überregionalen Blick, der Fokus ist jedoch bei Künstlern, die einen Bezug zu Hüfingen oder auch zum Stadtmuseum selbst haben. Aufgrund unserer räumlichen Situation haben die Räume viel Potential, aber die Künstler müssen sich darauf einlassen können“, so Faller weiter.
Es gebe auch Künstler, die immer wieder ins Programm aufgenommen würden. Etwa Wolfgang Kleiser aus Hammereisenbach, der in 2026 seinen 90. Geburtstag feiert. Dann soll er auch mit einer Ausstellung geehrt werden.
Andererseits stünden laut Faller auch junge Künstler zur Auswahl, zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit der Kunstschule Donaueschingen oder auch als Absolventen von Kunstakademien. In Hüfingen würden „nicht nur bekannte Namen, sondern auch Nachwuchs, bei dem wir Potenzial sehen“, ausgestellt, sagt Ariane Faller.
Spenden sind wichtig für das Stadtmuseum
Von der Stadt erhält der Förderkreis einen pauschalen Zuschuss mit der Auflage, das Stadtmuseum mit seinen Betriebskosten zu betreiben. Nur ein kleiner Teil davon könne für die Ausstellungen verwendet werden. Daher sei eine Hauptarbeit für die Kuratorin und den Vorstand, finanzielle Unterstützung bei Sponsoren und Spendern für die jeweiligen Ausstellungen zu finden, was meistens gut gelinge.
Zusätzlich kämen noch Einnahmen durch die Mitgliedsbeiträge und durch den Verkauf von Objekten im Rahmen der Keramikwoche. „Wir stellen die Räume, die Werbung und manchmal einen Teil der Transportkosten“, sagt Joachim Seidel. Die Künstler selbst nehmen nur über den Verkauf ihrer Werke Beträge ein.

Keramikwoche ein wichtiger Faktor
Ein besonderer Meilenstein stehe nun mit der Aufnahme der Schenkung des Lebenswerkes des Keramikers Volker Ellwanger aus Lenzkirch an die Stadt Hüfingen an. Diese Sammlung, 300 Keramiken und 200 Gemälde, sollen als feste Bestandteile, im wechselnden Zyklus, in das Stadtmuseum integriert werden.
Da Ariane Faller auch die künstlerische Leiterin der Keramikwoche ist, sei eine enge Verzahnung mit dem Stadtmuseum garantiert. Zwei Künstler stellen während der Keramikwoche im Museum ihre Keramiken aus und einer in der Rathausgalerie.
„Nun ist die enge Zusammenarbeit der Stadt und des Museums in der Keramikwoche eine ganz tolle Geschichte, die beide Seiten stark bereichert“, sagt Ariane Faller. „Für mich ist die Keramik ein gleichwertiger Teil der Gegenwartskunst und als solche können wir diese im Rahmen unserer Möglichkeiten immer präsentieren“.