Viereinhalb Jahre nach der Fertigstellung der Lärmschutzwand an der B27 bei Hüfingen ist diese immer noch nicht freigegeben. Der Verkehr darf weiterhin nicht unter der gewölbten Seite hindurchfließen, sondern nur einspurig in sicherer Entfernung.

Abnahme steht immer noch aus

Bei einer Nachfrage des Landtagsabgeordneten Niko Reith (FDP) im Mai 2024 hatte die zuständige Staatssekretärin Elke Zimmer einen Abschluss der Sanierungsarbeiten für August 2024 in Aussicht gestellt.

Doch das Regierungspräsidium Freiburg aber hat die Bauleistung der beauftragen Baufirma bis heute nicht abgenommen. Die nachträgliche Verstärkung der Wand sei bislang nicht abgeschlossen.

Was ist das Problem?

Grund für die ursprüngliche Beanstandung sind statische Probleme und Risse im gewölbten Teil der Wand, die bereits kurz nach Fertigstellung im Jahr 2020 auftraten und die ausgebessert werden müssen.

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Der Stahl liegt im Beton zu weit in Richtung Fahrbahn, wodurch in anderer Richtung zu viel starrer Beton vorhanden ist. Also genau dort, wo die größten Spannungen auftreten. Der Stahl kann diese dann nicht ausreichend aufnehmen und es kommt zur Rissbildung.

Und das sorgt weiterhin für Ärger, wie Heike Spannagel, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Freiburg auf Nachfrage des SÜDKURIER ausführt.

Wer ist zuständig für die Ausbesserung?

Im Jahr 2024 wurden die Risse vergossen und im Anschluss mehrere Wandelemente mit einer Betonschutzschicht versehen. Die geplante Verstärkung von 37 Bogenelementen mittels Carbonbeton steht jedoch weiterhin aus, wie das Regierungspräsidium informiert.

Zuletzt wird im September 2024 an der Wand gearbeitet.
Zuletzt wird im September 2024 an der Wand gearbeitet. | Bild: Fröhlich, Jens

„Wir erwarten, dass unser Auftragnehmer diese Arbeiten zeitnah ausführt, wie es das vorliegende Sanierungskonzept ausweist“, so Spannagel. Das Problem hierbei: Die Bauarbeiten wurden vom Auftragnehmer an ein Subunternehmen weitergegeben. Das habe die Arbeiten wohl nicht so ausgeführt, wie es hätte tun sollen, was dann zu den Mängeln führte – so der Standpunkt der Baufirma.

„Der Auftragnehmer sieht die Verursachung der Mängel bei seinen Subunternehmern und steht mit diesen dazu noch immer in der Diskussion“, sagt Spannagel. Leider gebe es für das Regierungspräsidium weiterhin keine Möglichkeiten, diesen Vorgang zu beschleunigen, so die Pressesprecherin.

Noch ist es offen, wann es weitergeht

„Die Fahrbahn der B27 kann aus Sicherheitsgründen jedenfalls erst wieder komplett freigegeben werden, wenn alle Mängel beseitigt sind und wir die Gesamtmaßnahme abgenommen haben“, erläutert sie.

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Heißt aber auch: Wann die B27 entlang der Lärmschutzwand wieder auf beiden Spuren befahrbar ist und die Lärmschutzwand fertig saniert ist, steht noch in den Sternen.