„Gerade 18 Jahre und den Führerschein in der Tasche, war es bei uns Tradition, die Familie zu einem Ausflug einzuladen“, schreibt Kerstin Skodell. Das erste Auto, ein alter VW Golf, habe sie sich mit ihrem großen Bruder teilen müssen. „Er verdiente schon sein eigenes Geld. Ich jobbte neben der schulischen Ausbildung in einer Kunststofffabrik, um meinen Anteil am Auto bezahlen zu können.“
Bei einem Urlaub an der Costa Brava sah man dann den richtigen Zeitpunkt für den gemeinsamen Ausflug gekommen: „Also, meine Freundin und ich als Führerscheinfrischlinge in Spanien mit der Familie im Auto. An der Küstenstraße entlang und weiter in einen nahe gelegenen bekannten Badeort. Dort parkten wir unsere Autos auf Anweisung unserer Väter in einer Seitenstraße“, berichtet Skodell.
„Als wir nach einem erlebnisreichen Tag zum Auto zurückkamen, stand der Wagen der befreundeten Familie noch auf seinem Platz, mein Auto war nicht mehr da.“ Das Auto habe im Parkverbot gestanden und sei abgeschleppt worden. „Die Aufregung war groß. Auch die Polizei war gleich zur Stelle und erklärte uns auf spanisch, wo wir das Auto gegen eine hohe Auslösesumme wieder abholen könnten.“ Mit viel Gestik und Überredungskünsten in gebrochenem Spanisch bearbeiteten Skodells Vater und sie die Polizeibeamten, so die Hüfinger SPD-Fraktionsvorsitzende.
Die Polizei sei schließlich gnädig gewesen und habe sie zum Stellplatz gebracht. „Ich also total aufgeregt, neben mir mein Vater sitzend im Polizeifahrzeug, wurden wir zum Abstellplatz gefahren. Es wurde immer einsamer und nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir auf einem Schrottplatz an“, erinnert sie sich.
Die Rückfahrt zum Treffpunkt, um die restliche Familie aufzunehmen, sei reibungslos verlaufen. „Alle waren froh, als wir am späten Abend wohlbehalten in der Ferienwohnung ankamen. Über diesen traditionellen Ausflug reden wir heute bei Familientreffen immer noch sehr gerne“, sagt Kerstin Skodell abschließend.