Es ist ein zentraler Verkehrsknotenpunkt des Städtedreiecks und nun wird dort gebaut: Auf der Brücke, die die B27 bei Hüfingen über die B31 führt, fließt der Verkehr aktuell nur einspurig. Die Brücke wird seit Ende März saniert. Dafür musste die Straße halbseitig gesperrt werden.

Als eine „außergewöhnlich große Brückensanierung“ beschreibt Roland Rießle das Projekt. Er ist Sachgebietsleiter für Straßenwesen und Verkehr beim Regierungspräsidium Freiburg. Die Brücke führt die B27 zwischen Villingen und Blumberg über die B31 Richtung Freiburg und ist damit ein wichtiger Knotenpunkt.

Grundsätzlich sei die Brücke für ihr Alter in einem guten Zustand, so Rießle. „Die Brücke ist jetzt 45 Jahre alt. Vor 20 Jahren wurde der Asphalt ausgetauscht, jetzt machen wir eine Generalsanierung.“

Dafür wurde zunächst die Bausubstanz überprüft. Außerdem wurde die Statik der Brücke nachgerechnet mit dem Ergebnis, dass die Brücke an einer Stelle nachverstärkt wird. Dafür werden acht Spannstehlen eingesetzt.
Eine Brücke besteht jedoch nicht nur aus Stahl und Beton, sondern teilweise sind auch Gummilamellen verbaut. Die sind wichtig, um die Bewegung der Brücke abzufedern. Wie sich dieses Bauteil normalerweise bewegt zeigt das Video.
Um diese Teile zu erneuern, müssen zunächst die alten Gummiteile entfernt werden. Dafür ist ein spezielles Hochdruckwasserstrahlgerät im Einsatz, das das Gummi ausspült. Optisch erinnert es an einen normalen Hochdruckreiniger. Während Geräte für Zuhause Wasser mit maximal 80 Bar Druck ausspucken, arbeitet das Gerät auf der Baustelle mit 2.400 Bar und pumpt 20 Liter pro Minute.

Äußerlich zu sehen ist aktuell der erste Schritt: Auf einer Seite der Brücke wurden das Geländer, die Stahlschutzplanke und die Betonkappe abgenommen.

Außerdem wird der Fahrbahnbelag abgetragen und erneuert. Dafür wurde der ursprüngliche Belag aufwendig mit der Baggerschaufel unten im Bild abgekratzt.
Dieser Prozess hat mehrere Tage in Anspruch genommen. Einige Reste der alten Fahrbahn sind auf der Baustelle noch zu erkennen.

Überraschende Bewohner der Brücke wurden außerdem entdeckt. In den Röhren auf der Unterseite hatten sich Fledermäuse eingenistet. Die unter Naturschutz stehenden Tiere können dafür sorgen, dass Bauarbeiten eingestellt werden müssen. Daher wurden die Röhren vor dem Bau mit Gewebe verstopft und an einem Gebäude in der Nähe neue Behausungen für die Tiere geschaffen.

Die Bauarbeiten sollen am 28. Oktober beendet sein. Die Umleitung, die aktuell durch Pfohren führt, soll aber schon in drei Monaten weichen, nämlich dann, wenn der Verkehr wieder zweispurig über die Brücke geführt werden kann. Im Moment liegen die Arbeiten ein bis zwei Tage hinter dem Zeitplan, dieser leichte Verzug kann aber laut Rießle aufgeholt werden.