Großen Straßenbau-Projekten wird großes Interesse zuteil. Schließlich haben sie auch großen Einfluss auf das tägliche Leben vieler Einwohner der Region. Besonders wenn es sich um eine Verkehrsader wie die B27 zwischen Hüfingen und Donaueschingen handelt.

Große Auswirkungen

Entsprechend groß sind dann auch die Auswirkungen, wenn die Straße gesperrt werden muss. Und Sperrungen sind nun mal notwendig, wenn es, wie in diesem Fall, um Sanierungsarbeiten an der B27-Brücke geht, die auf Höhe Hüfingen über die B31 führt.

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Dort wurde Ende März mit den Arbeiten begonnen. Jetzt ist eine Phase erreicht, in der gesperrt werden muss. Wie das Regierungspräsidium Freiburg bereits angekündigt hat, wurde die Straße am Donnerstagnachmittag, 7. April, abgeriegelt. Kein Durchkommen mehr für den Verkehr, der aus Richtung Behla und Blumberg in Richtung Donauschingen möchte.

Richtung Süden ist frei

Wobei: Ganz richtig ist das nicht. Ein Durchkommen gibt es, allerdings nicht auf dem direkten Weg über die B27. Wer in südlicher Richtung unterwegs ist, der muss sich lediglich etwas gedulden: Er fließt auf der auf drei Meter eingeengten Fahrbahn mit Tempo 30 über die Brückenbaustelle.

Die B27-Brücke über die B31 ist in einer Richtung komplett für den Verkehr gesperrt. Dort haben jetzt die Sanierungsarbeiten des ...
Die B27-Brücke über die B31 ist in einer Richtung komplett für den Verkehr gesperrt. Dort haben jetzt die Sanierungsarbeiten des Bauwerks begonnen. | Bild: Simon, Guy

Über Pfohren

Für den Verkehr aus Richtung Blumberg gibt es eine entsprechende Umleitung, die im Laufe des Donnerstagmittags eingerichtet worden ist. Ein aufwendiger Arbeitsprozess, der wohl durchdacht sein muss, erklärt Roland Rießle vom Regierungspräsidium (RP) Freiburg: „Man arbeitet sich dabei rückwärts der Strecke entlang und bestückt die Umleitung mit Schildern. Erst zum Schluss wird der Verkehr dann endgültig umgeleitet. Die Umleitungsstrecke muss dann stehen“, sagt er.

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Von Blumberg kommend führt diese Umleitung über die B31 und über Pfohren wieder zurück auf die B27. Bis Juni wird der Verkehr in Pfohren also ordentlich an Volumen zunehmen – das sind rund drei Monate.

Hier muss jetzt länger gewartet werden: Der Verkehr aus Richtung Blumberg wird an dieser Stelle auf die B31 geführt.
Hier muss jetzt länger gewartet werden: Der Verkehr aus Richtung Blumberg wird an dieser Stelle auf die B31 geführt. | Bild: Simon, Guy

Wesentlich weiter?

Ausgehend vom Donaueschinger Pferdekreisel ist die derzeit gesperrte Strecke rund 5,4 Kilometer lang. Auf der Bundesstraße sind das je nach Verkehr und mit der Fahrbahnverengung etwa fünf bis sechs Minuten, die man für das Zurücklegen benötigt. Wer aus Richtung Blumberg kommt und die B31-Umleitung nimmt, müsste bis zum Pferdekreisel rund das doppelte an Strecke auf sich nehmen: knapp neun Kilometer sind das. Beim Verkehr und den Kreuzungen, die auf diesem Wegstück passiert werden müssen, nimmt der Weg mit zwölf bis 13 Minuten fast eine Viertelstunde in Beschlag.

Und der Verkehr?

Zeitweise wird es am Donnerstag mit dem Verkehr schon etwas dicker: „Wir beobachten jetzt, wie es läuft“, erklärt Rießle. Mit der Ausleitung des Verkehrs aus Richtung Blumberg nach Pfohren habe es gut funktioniert.

Aber wie wird es zu den Stoßzeiten? „Ich habe dem Verkehrssicherer schon Bescheid gegeben, die Situation weiter im Auge zu behalten.“ Rießle selbst habe vor Ort einen kleinen Stau gesehen, als Linksabbieger nicht weiterkamen, weil zu viele Fahrzeuge aus Geisingen den Weg blockierten. Ein Warnhinweis „Achtung Stau“ soll entsprechend noch an der B31 platziert werden.

Laster sind gehalten, die Umleitung schon zuvor in Richtung Geisingen zu umfahren. Dennoch sind etliche jetzt auch in Pfohren unterwegs. ...
Laster sind gehalten, die Umleitung schon zuvor in Richtung Geisingen zu umfahren. Dennoch sind etliche jetzt auch in Pfohren unterwegs. Der Verkehr dort hat zugenommen, wie hier in der Baarstraße. | Bild: Simon, Guy

Dass der Verkehr jetzt die nächste Zeit so fließe, „das muss funktionieren“, sagt der Mann vom RP. Die Brücke müsse jetzt auf Vordermann gebracht werden. Hier werde zuerst der Asphalt und die Abdichtung weiter abgetragen, dann komme die Maschine, die mit Wasserhochdruck arbeite.

Was wird an der Brücke gemacht?

Je länger eine Brücke, umso mehr Elemente halten sie zusammen, um die Schwingungen durch den Verkehr auszugleichen. Verbaut sind dabei auch Übergänge mit Gummilamellen. An denen nagt der Zahn der Zeit: „Die sind hier mittlerweile undicht“, erklärt Rießle. Das wird besonders im Winter zum Problem. Dann kann Tausalz und Wasser eindringen und der Brücke schaden. „Oft kann man des behelfsmäßig richten. Hier geht das nicht mehr.“

Warum dauert das so lange?

Eine Frage, die Roland Rießle in diesem Zusammenhang oft höre: „Wir müssen die Übergangskonstruktion jetzt herauslösen und das Ganze dann nachher wieder verankern.“ Eine komplett neue Abdichtung werde aufgetragen, es gibt neue Betonrandteile, ein neues Geländer und neue Schutzplanken – und schließlich die Asphaltschichten:

„Es gibt einen neuen Hut für die Brücke“, so Rießle. Und das Dach sei schließlich auch bei Häusern besonders wichtig: „Ist das undicht, dann fault und schimmelt es. Das ist hier genauso.“

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