Jutta Freudig

Die zwei ersten Zufahrtsstraßen zum Daimler-Prüf- und Technologiezentrum werden nach Bertha Benz und Gottlieb Daimler benannt. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Die Daimler AG hatte sich gewünscht, die beiden Straßen nach zwei herausragenden Persönlichkeiten zu nennen, die die Unternehmensgeschichte maßgeblich mitgestaltet haben. Der Gemeinderat folgte dem Wunsch, den Lother Ulsamer im Gremium vortrug, mit zwei Enthaltungen. Eine Anregung, eine der beiden Straßen als Reminiszenz an die einstige Kaserne nach Oberfeldwebel Schreiber zu benennen, fand wenig Akzeptanz. Der Gemeinderat beschäftigte sich bei der Sitzung auch mit vier Bauanträgen für Hochbauten im Bereich des Prüfzentrums.

  • Benz und Daimler: „Der Bau des Prüf- und Technologiezentrums kommt gut voran und mittlerweile stellt man sich auch die Frage, welche Adresse gibt man an, wenn man irgendwo wohnt“, erklärte Lothar Ulsamer im Gemeinderat. Zwei Vorschläge kamen von Daimler: Die Zufahrt für Besucher, die künftig einmal vom Kreisverkehr an der Landesstraße 225 aus ins Daimler-Areal führen wird solle nach Bertha Benz benannt werden. Sie unternahm die erste Überlandfahrt in der Automobilgeschichte von Mannheim nach Pforzheim und zurück. Ulsamer: „Sie ist somit die Urmutter des Prüfens von Fahrzeugen.“ Zudem stünden Carl und Bertha Benz auch für den badischen Teil der Firmengründer.
  • Dritte Zufahrt möglich: Die zweite Zufahrt für Mitarbeiter und Anlieferfahrzeuge, die den Weg über die frühere Wache nehmen, sollte nach dem Wunsch des Autoherstellers nach Gottlieb Daimler benannt werden. Somit werde auch der württembergische Firmengründer mit dem Prüfzentrum in Verbindung gebracht. Für eine mögliche dritte Zufahrt, die es in Zukunft einmal von der neuen Umgehungsstraße ins Prüfzentrum geben könnte, bliebe laut Ulsamer noch der Name von Carl Benz, den man zu vergeben habe.
  • Keine Oberfeldwebel-Schreiber-Straße: Gemeinderat Dieter Weißhaupt schlug vor, in Anbetracht der Historie Immendingens und der langjährigen wichtigen Bedeutung der Kaserne eine der Zufahrtsstraßen nach dem Kasernennamen als Oberfeldwebel-Schreiber-Straße zu benennen. Lothar Ulsamer wandte dagegen ein, dass er wegen der Diskussionen um das Thema Wehrmacht und mit Blick auf ausländische Besucher lieber keinen solchen Straßennamen mit Daimler in Verbindung bringen wolle. Bürgermeister Markus Hugger schlug vor, eventuell eine andere Straße, die künftig noch in Baugebieten entsteht, mit der Bezeichnung zu versehen. Letztlich stimmte der Gemeinderat mit Mehrheit dem Wunsch von Daimler zu.
  • Vier neue Gebäude: Ohne Diskussion gab das Gremium das gemeindliche Einvernehmen zum Bau von insgesamt vier Technik- und Sozialgebäuden an verschiedenen Teststrecken und Stellen des Prüfzentrums. Am Heide-Areal am südöstlichen Rand des Prüfzentrums soll ein Gebäude aus drei Modulen (Containern) entstehen, ebenso an der Beleuchtungsstrecke am nordöstlichen und an der Messgeraden am nordwestlichen Rand. Schließlich ist an der Teststrecke am westlichen Rand des Prüfzentrums ebenfalls ein Technik- und Sozialgebäude vorgesehen, das nur aus zwei Modulen besteht. Hier wird aber noch ein Besucherpavillon mit einer Größe von sechs auf neun Metern gebaut.