Jutta Freudig

Mit dem Erstellen einer provisorischen Montagehalle sowie zweistöckig angeordneten Bürocontainern startet die Bertrandt AG noch in diesem Jahr ihr für die Zukunft geplantes Großprojekt am Standort Immendingen. Die Interimslösung, zu deren Bau der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung sein Einverständnis gegeben hat, soll nach zwei Jahren wieder zurückgebaut werden. Danach plant das Unternehmen, das weltweit in der Automobil- und Luftfahrtindustrie sowie den Branchen Energie-, Medizin- und Elektrotechnik, Maschinen- und Anlagenbau tätig ist, auf 20 000 Quadratmetern Fläche in Gewerbegebiet Donau-Hegau die Realisierung von drei Produktionshallen mit Bürogebäuden. Zunächst sollen ab Herbst 60 Mitarbeiter in drei Schichten beschäftigt werden. Ein Bertrandt-Kunde verlegt später bis zu 200 Beschäftigte nach Immendingen.

  • Entwicklungsbüro seit 2016: Die Firma Bertrandt hat bereits während der Entstehung des Daimler-Prüfzentrums ein Entwicklungsbüro an der Immendinger Schwarzwaldstraße angesiedelt. Später wurde das große Gelände im Gewerbegiet Donau-Hegau gegenüber dem Prüfzentrum erworben. Für dieses Jahr nun ist als zeitnahe Interimslösung der Bau einer 20 auf 30 Meter großen Montagehalle an der Hardstraße 6 geplant, in der unter anderem acht Hebebühnen vorgesehen sind. Ebenso sollen zweistöckige Bürocontainer mit einer Fläche von 27,50 Metern auf sechs Meter an die Halle angeschlossen werden. Vorgesehen sind außerdem eine Parkfläche für 34 Kundenfahrzeuge sowie 59 Stellplätze für Kunden und Mitarbeiter.
  • Schwerpunkt Erprobungen: Die nur auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche des gesamten Bertrandt-Geländes geplante Zwischenlösung wurde dem Gemeinderat von einer Delegation des Unternehmens unter Leitung des für Bauprojekte zuständigen Managers Michael Walther vorgestellt. "Schwerpunkt in Immendingen wird die Fahrzeugerprobung sein", so die Firmenvertreter. Bis Oktober solle die Zahl der Mitarbeiter auf 60 hochgefahren werden. Gearbeitet werde in Schichten rund um die Uhr. Trotz nahegelegener anderer Niederlassungen rekrutiere das Unternehmen seine Mitarbeiter direkt vor Ort.
  • Drei Produktionshallen folgen: Wie der Architekt und die Projektentwickler im Gemeinderat berichteten, bildet die Interimslösung, die später wieder abgebaut wird und auf deren Areal dann Parkflächen entstehen, die Vorhut für das tatsächliche Projekt der Firma Bertrandt. Auf den 20 000 Quadratmetern zwischen der Hard- und der Landesstraße 225 plant das Unternehmen insgesamt drei Produktionshallen, an die sich mehrstöckige, getrennt nutzbare Bürogebäude anschließen. Die Erschließung erfolgt von der Hardstraße aus. Der neue Firmenkomplex folgt in seiner Ausgestaltung der Modellierung des Geländes, das von Süd nach Nord etwa sechs Meter abfällt. Genutzt werden sollen die Hallen nicht nur durch Bertrandt, sondern auch durch Kunden. "Das Konzept ist nicht nur für uns gedacht, sondern auch attraktiv für Projektteilnehmer", wurde betont.
  • Bis zu 200 Mitarbeiter und mehr: Im Stadium des Endausbaus erwarten die Verantwortlichen der Firma Bertrandt, dass in den neuen Produktions- und Bürokomplexen rund 150 bis 200 Beschäftigte oder sogar noch mehr Personen arbeiten. Wichtig sei es jetzt, dass die Interimslösung zeitnah realisiert werden könne, betonte Bürgermeister Markus Hugger. Denn das Vorab-Projekt sei der erste Teil der insgesamt in drei Bauabschnitten geplanten Gesamtmaßnahme. Der Gemeinderat befürwortete die Zwischenlösung und erteilte für die Flachdächer der temporären Bürocontainer eine Befreiung von der im Bebauungsplan vorgesehenen Dachbegrünung.