Jutta Freudig

Sie will kein Schließungskonzept für kleine Grundschulen und sie weiß, dass Gemeinschaftsschulen nicht Haupt- und Werkrealschulen ersetzen können: Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann, Spitzenkandidatin der CDU für die Landtagswahl 2021, zeigte sich am Montag bei einem kommunalpolitischen Gespräch mit gut 20 Bürgermeistern der Tuttlinger Kreiskommunen offen für eine Bildungspolitik im Interesse des ländlichen Raums.

Mittagessen im „Wiesengrund„

Eisenmann war mit Justizminister Guido Wolf in dessen Wahlkreis unterwegs und stoppte für ein Mittagessen im gemeindeeigenen Restaurant „Wiesengrund„ in Zimmern. Immendingens Bürgermeister Markus Hugger stellte dem Gast die Geschichte des Lokals vor und informierte über die Gemeinde. Immendingen sei Bildungsstandort, auch für die Region Geisingen.

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Mit Blick auf Geisingen appellierte Hugger, seitens des Landes Kulanz zu zeigen, wenn es um Schulauflösungen gehe und nicht stur an der Mindestzahl von 16 Schülern in fünften Klassen von Haupt- und Werkrealschulen festzuhalten. „Der ländliche Raum braucht auf dem Bildungssektor etwas zum Anbieten.“

In Baden-Württemberg gebe es 4500 Schulstandorte, davon 2500 Grundschulen, ein großer Teil auch Zwergschulen, sagte Eisenmann. Sie bekannte sich klar dazu, kleine Grundschulen nicht zu schließen. „Ich kämpfe um jeden Schulstandort„, erklärte sie.

Erhalt der Werkrealschulen besonders schwierig

Was Sorge bereite, sei der Erhalt der Werkrealschulen, die nach dem Wegfall der Grundschulempfehlung auszubluten drohen. Der Fortbestand dieser Schulen sei auch wichtig, weil für viele Schüler Gemeinschaftsschulen keine geeignete Alternative seien. Eisenmann betonte, sie wolle sich dafür einsetzen, Haupt- und Werkrealschulen dann zu erhalten, wenn sie nicht nur in der fünften Klasse 16 Schüler aufweisen können, sondern der Durchschnitt der Klassen fünf bis neun diese Anzahl erreiche.

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Weitere Themen waren die Landesförderung von Schulsanierungen, Kleinklassen für Berufsschulen, Beihilfen für Kinderbetreuungs-Einrichtungen, die Lehrerversorgung sowie die Einführung eines Sozialen Jahres.