Mit einem Aufwand von 2,2 Millionen Euro erschließt die Gemeinde Immendingen den ersten Bauabschnitt des Gewerbegebiets Donau-Hegau II. Bereits vor dem ersten Spatenstich am Mittwochnachmittag gab es nach Aussagen von Bürgermeister Manuel Stärk einen Kaufinteressenten für eine Fläche und damit Aussicht auf die erste Firmenansiedlung in dem Gebiet. Die Gemeinde setzt damit ihren bislang schon erfolgreich begangenen Weg zum Strukturwandel vom Garnisonsort zum Gewerbestandort fort.

„Wir wollen finanziell auf eigenen Beinen stehen und nicht mehr so stark auf die Zuweisungen des Landes angewiesen sein“, betonte Stärk bei der kleinen Feier zum Erschließungsstart. Auf der Baustelle im direkten Anschluss zum bestehenden Gewerbegebiet Donau-Hegau I beim zweiten Daimler-Kreisverkehr hatte sich neben den Verantwortlichen für die Planung von den BIT Ingenieuren und für den Bau von der Firma Walter Straßenbau auch der Gemeinderat eingefunden.

Das neue Gewerbegebiet ist 13 Hektar groß. Davon werden im ersten Anlauf 7,5 Hektar erschlossen. Ein langwieriges, etwa vier Jahre dauerndes Verfahren musste von der Gemeinde bewältigt werden, um die Erweiterung des vorhandenen, direkt dem Daimler-Prüfzentrum gegenüber liegenden Gebiets Donau-Hegau I baurechtlich abzuwickeln. Stärk: „Es war kein einfaches Verfahren, aber wir haben es miteinander durchgeboxt.“ Ursprünglich wollte die Gemeinde eine noch größere Erweiterungsfläche über den Flächennutzungs- und den Bebauungsplan durchsetzen. Dabei gab es aber Widersprüche, unter anderem von der Nachbarstadt Tuttlingen.

Da für die Erweiterung eine größere Waldfläche gerodet werden musste, waren auch Ausgleichsmaßnahmen gefordert. 2,6 Millionen Ökopunkte, zuvor bei Naturschutzprojekten gewonnen, waren seitens der Gemeinde einzubringen. Außerdem galt es, verschiedene Waldumbauten vorzunehmen. Die Rodungen und das Freimachen der Fläche waren Anfang Juni erledigt. Ebenso die geforderten Neuaufforstungen. In sämtlichen den Wald betreffenden Aufgaben übernahm Gemeindeförster Martin Schrenk, dem Bürgermeister Stärk dankte, die Leitung und Verantwortung.

Welch große Bedeutung das erfolgreiche Verfahren und der Erschließungsstart für die Kommune haben, stellte der Rathauschef ausdrücklich klar: „Auch bei einer waldreichen Gemeinde wie Immendingen sind die Flächen endlich.“ Er sei deshalb froh über die Umsetzung von Donau-Hegau II. Neben der Aussicht auf steigende Gewerbesteuereinnahmen, die in Immendingen derzeit bei jährlich rund 2 Millionen Euro liegen, würden auch Arbeitsplätze geschaffen und gesichert.

Bürgermeister Stärk dankte dem Gemeinderat für dessen Bereitschaft zur Ausweisung der neuen Gewerbeflächen und zur Bereitstellung der Mittel. Bei der Erschließung mit Kanal, Wasserleitung und Straßenbau wird gleichzeitig auch ein kommunales Glasfasernetz verlegt, um die Betriebe mit moderner Infrastruktur zu versorgen. Das Oberflächenwasser muss über große Sickerbecken aufgefangen werden, da der Kanal zur Verbandskläranlage nur beschränkte Kapazitäten aufweist.

Die Erschließungsarbeiten sollen im Frühjahr 2024 fertiggestellt werden.