Noch zwei Tage, dann verlässt Bürgermeister Markus Hugger zumindest aus beruflicher Sicht die Gemeinde Immendingen und tritt seinen Dienst in Spaichingen an. Am Montagabend hat der Gemeinderat den Macher und Gestalter von zehn Jahren Immendinger Geschichte verabschiedet.
Stehender Applaus für Hugger
Von den Räten in der coronamäßig mit weiten Abständen besetzten Donauhalle gab es stehenden Applaus für den scheidenden Rathauschef. Bürgermeister-Stellvertreterin Monika Kienzle trug eine sehr persönlich gehaltene Abschiedsrede vor.
Darum das Badnerlied
Außergewöhnlich war der letzte Moment der kleinen Abschiedszeremonie: Alle sangen noch einmal gemeinsam mit Markus Hugger das Badnerlied, das der schwäbische Bürgermeister bei seiner Wahl vor zehn Jahren erstmals auswendig mit den Immendingern gesungen hatte. Am Nachmittag des Wahlsonntags 2010 sei es ihm eingefallen, dass er im Fall seiner Wahl vielleicht die Strophen des badischen Nationallieds parat haben und auswendig singen müsste, meinte Markus Hugger am Ende seiner Verabschiedung mit einem Lachen.
Zwei Herzen in seiner Brust
Gleichzeitig hob er aber auch in emotionalen Worten hervor, dass nun zum Abschied zwei Herzen in seiner Brust schlagen würden. „Einerseits bin ich gespannt auf die neue Aufgabe und das Kennenlernen des neuen Gemeinderats, andererseits lasse ich hier eine sehr starke Truppe zurück“, meinte er und rief die Immendinger Räte auf, weiter so gut zusammenzuhalten.
Rückblick auf knapp zehn Jahre Amtszeit
Zuvor erinnerte Bürgermeister-Stellvertreterin Monika Kienzle in ihrer Abschiedsrede an Huggers Arbeit und sein kommunikatives Wesen während der letzten zehn Jahre.
Deshalb gibt es keinen Zinnteller
Sie stellte aber erst klar, dass zwischen der ersten gemeinsamen Gemeinderatssitzung am 12. Juli 2010 und der letzten am 27. April 2020 genau 85 Tage zu wenig lagen und dass Hugger daher weder „Anstecknadel noch Zinnteller“ für zehnjährige Bürgermeistertätigkeit in Immendingen erhalte.
Großes Lob für den Gestalter
Sie bezeichnete Hugger als „Mann mit besonderen Eigenschaften“, mit Visionen, Offenheit, Ehrlichkeit, gutem Netzwerk, Fleiß, hoher fachlicher und sozialer Kompetenz. Die Entwicklung der Gemeinde vom Garnisonsstandort zum Wirtschaftsstandort werde für immer mit seinem Namen verbunden bleiben.
Wechsel ins Schwäbische
„Wo mir sind isch vorne“ sei nicht umsonst der Wahlspruch von Markus Hugger, den er nun ins Schwäbische nach Spaichingen mitnehme, meinte Kienzle. Unter anderem nannte sie noch einige der Erfolge des scheidenden Rathauschefs wie die Neuansiedlung von Lebensmittelmärkten, die Erschließung von Baugebieten, den Sportpark Talmannsberg, die Schulsanierung, die Mehrgenerationenplätze, die Donauuferparks und angestoßene Projekte wie die Umgehungsstraße, das Feuerwehrhaus, die Bauhofverlegung, das Bürgerhaus Zimmern oder die Hotelansiedlung.
Wichtige Initiativen
Kienzle vergaß auch nicht die engagierte Flüchtlingsaufnahme oder die Einführung von Aktionen wie der „Tag des Ehrenamts“ oder die „Motorradausfahrt für mehr Menschlichkeit.“ Zum Schluss überreichten Monika Kienzle und Gemeinderätin Ulrike Graupner Geschenke an Markus Hugger und Blumen an seine Frau Daniela.