Nach dem Wahlerfolg von Markus Hugger, der am Sonntag im ersten Wahlgang mit 66,3 Prozent der Stimmen zum neuen Spaichinger Bürgermeister gewählt wurde, soll die Immendinger Bürgermeisterstelle baldmöglichst ausgeschrieben und ein Wahltermin festgelegt werden. Diese Aufgabe liegt beim Gemeinderat, der eigentlich am Montag, 30. März, seine nächste Sitzung hätte. Allerdings ist unklar, ob bis dahin wieder öffentliche Veranstaltungen stattfinden können, die derzeit wegen der Coronakrise ausgesetzt sind. Zwischen Ausschreibung und Wahl müssen laut Hauptamtsleiter Manuel Stärk mindestens zwei Monate Frist liegen, so dass ein Wahltermin im Frühsommer denkbar wäre, wobei aber möglichst die Pfingstferien umgangen werden sollen. „Wegen der Corona-Situation ist eine konkrete Aussage zum Zeitstrahl derzeit nicht möglich“, so Stärk.
Noch-Amtsinhaber Markus Hugger hatte nach seinem Wahlerfolg in Spaichingen gestern wieder alle Hände voll mit seinen Immendinger Amtsgeschäften zu tun. Im Rathaus und im Landratsamt fanden Besprechungen zum weiteren Vorgehen wegen der Corona-Krise statt. Hugger war überzeugt, dass das Thema Corona seine Arbeit in den letzten Wochen im Immendinger Rathaus stark prägen wird. Ferner müsse die Bürgermeisterwahl vorbereitet werden. Zu seinen privaten Plänen erklärte Hugger, dass er und seine Familie einer Verlegung ihres Wohnsitzes nach Spaichingen aufgeschlossen gegenüberstünden. Jedoch habe die Familie in Hintschingen ihr neues Eigenheim gebaut und Tochter Marlene besuche die Immendinger Grundschule. „Das heißt, ein Umzug muss sozial verträglich sein und ich setze mich damit zeitlich nicht unter Druck.“
Die Frage, wie es weitergeht, stellte der SÜDKURIER auch den Fraktionsprechern des Gemeinderats. „Ich bin nach dem Wahlausgang in Spaichingen zweigespalten,“ sagte Clemens Knoblauch (CDU). Persönlich und im Namen der Fraktion gratuliere er Markus Hugger zu seinem Wahlerfolg. „Das war ein überragender Sieg, gleich im ersten Wahlgang„, so Knoblauch. Gleichzeitig wünsche er Hugger viel Erfolg bei seiner Arbeit als Spaichinger Bürgermeister. Immendingen müsse sich nun bemühen, einen adäquaten Nachfolger für Hugger zu finden. „Wir brauchen wieder einen Gestalter“, unterstrich Knoblauch. In der Gemeinde stünden viele Aufgaben an, so dass der neue Bürgermeister jemand sein müsse, „der die Herausforderungen annimmt und mit Elan an die Arbeit geht“. Was die Hugger-Nachfolge angeht, hat es bei der CDU erste Sondierungen gegeben, aber noch keine konkreteren Gespräche.
„Wir beglückwünschen Markus Hugger, dass er es geschafft hat, zum neuen Spaichinger Bürgermeister gewählt zu werden,“ erklärte Peter Glökler von der SPD-Fraktion. Für Immendingen sei der Wahlausgang jedoch auch bedauerlich. „Wir SPD-Gemeinderäte haben sehr gut mit Markus Hugger zusammengearbeitet, auch über Parteigrenzen hinweg,“ so Glökler. Hugger sei immer ein verlässlicher Partner gewesen. Nun gelte es, frühzeitig die Bürgermeisterstelle auszuschreiben und zu sehen, was auf die Gemeinde zukomme. Vorerst habe man sich bei der SPD noch keine Gedanken gemacht, wer ein potentieller Anwärter für den Bürgermeisterposten sein könnte.