Immendingen Schnelles Internet gibt es künftig auch auf dem Klosterhof in Zimmern oder im Weiler Bachzimmern. Der Ausbau des kommunalen Glasfasernetzes auf einer Streckenlänge von 42 Kilometern und mit einem Aufwand von 6,2 Millionen Euro ist jetzt angelaufen und bis Mitte 2026 werden unter anderem die kompletten Ortsteile Mauenheim und Hintschingen, sämtliche Aussiedlerhöfe und Weiler und Teile von Immendingen erschlossen. Im Anschluss an die kommunalen Arbeiten startet das Unternehmen Deutsche Glasfaser die privatwirtschaftliche Erschließung von Immendingen, Zimmern und Hattingen.

Der Immendinger Bürgermeister Manuel Stärk bezeichnete beim ersten Spatenstich in dieser Woche die beginnende Maßnahme als ein Projekt historischen Ausmaßes. „Mit einer Investitionssumme von 6,2 Millionen Euro handelt es sich um eine der größten Einzelinvestitionen in der Geschichte Immendingens“, sagte der Rathauschef. Zum Start hatten sich neben Vertretern von Innenministerium, Verwaltung, Baufirma, Planern, Gemeinderat und der Ortsteile auch die Abgeordneten Maria-Lena Weiss, Guido Wolf und Niko Reith im Gewerbegebiet Donau-Hegau eingefunden. Stärk dankte den Politikern für die hohe Förderung aus dem „Graue-Flecken-Programm“, die seitens des Bundes bei 50 Prozent (3,45 Millionen Euro) und des Landes bei 40 Prozent (2,76 Millionen Euro) liegt: „Ein starkes Zeichen für die Bedeutung der digitalen Infrastruktur im ländlichen Raum.“ Ohne die Förderung wäre ein Ausbau für die Kommune schlicht nicht leistbar, sagte er. „Wir investieren heute nicht nur in Kabel, Leerrohre und Technik – wir investieren in Standortattraktivität, Bildungschancen, modernes Arbeiten und soziale Teilhabe“, so Stärk. Er wies auf die in den kommenden Monaten bei den Bauarbeiten voraussichtlich auch immer wieder einmal auftretenden Behinderungen auf den Straßen im Gemeindegebiet hin. Jede einzelne Maßnahme sei aber ein Schritt zu dem Ziel, zuverlässiges, schnelles und zukunftssicheres Internet für Haushalte, Unternehmen, Schulen, Verwaltungen und das tägliche Leben der Menschen in einer zunehmend digitalen Welt zu erreichen. Die Vertreterin des baden-württembergischen Innenministeriums, Katharina Manthey, lobte den Mut aller, die zum Gelingen des Projekts beigetragen haben, und dankte den Abgeordneten für die Bereitschaft zur Förderung der Maßnahme. Die digitale Erschließung im ländlichen Raum sei ein Herzensthema von Innenminister Thomas Strobl. Digitalisierung sei heute ein wesentlicher Bestandteil des Alltags, der Wirtschaft und des Bildungssystems, hob Frank Baur von der Breitbandinitiative des Landkreises Tuttlingen hervor. Auf Immendinger Gemarkung hätten nach der Gründung der BIT 2016 die ersten Arbeiten am Backbone-Netz im Kreisgebiet begonnen. Was den kommunalen Glasfaserausbau in Immendingen angeht, so nimmt dieser nach der Fördergenehmigung Ende 2022, einer Markterkundung 2023, der Vergabe der Planung an das Büro cec GmbH Ende 2024 und der Bauarbeiten an die Münchener Firma Nibler Fernleitungsbau im Februar Fahrt auf. Nach einem Infoabend für die Hattinger Außengebiete und Höfe Anfang April und dem dortigen Baubeginn steht am Dienstag, 6. Mai, der Infoabend für den Vollausbau in Mauenheim an, der am Folgetag startet. Für Mitte Mai ist der Infoabend in Hintschingen vorgesehen. Dort soll der Vollausbau im Juni/Juli beginnen. Eine weitere Infoveranstaltung wird es danach für Gebiete jenseits der Bahn in Immendingen – wie etwa Donaupark oder Gundelhof – und für das Amtenhauser Tal und Bachzimmern geben. Im Mai 2026 endet der kommunale Glasfaserausbau.