Immendingen muss sich einen neuen Bürgermeister suchen, Markus Hugger hat die Bürgermeisterwahl in Spaichingen gleich im ersten Wahlgang mit der erforderlichen absoluten Mehrheit für sich entschieden – und das sehr deutlich: Hugger holte 66,3 Prozent der Stimmen. Seine Mitbewerber landeten weit abgeschlagen hinter dem Immendinger Bürgermeister, der mit seinem Wahlerfolg im Rücken demnächst als Verwaltungschef vom Immendinger ins Spaichinger Rathaus wechseln wird. Hans Georg Schuhmacher, der seit 2002 Spaichinger Stadtchef ist und eine dritte Amtszeit anstrebte, erhielt 32,9 Prozent der Stimmen. Auf Torsten Kelpin, der seinen Hut auf den letzten Drücker, kurz vor Ablauf der Bewerbungsfrist, in den Ring geworfen hatte, entfielen 0,8 Prozent der Stimmen – ein Ergebnis, das man schwerlich als Achtungserfolg werten kann.

Die Wahlbeteiligung lag bei 58,1 Prozent und damit deutlich niedriger als bei der Spaichinger Bürgermeisterwahl vor acht Jahren: 2012 schritten 64,4 Prozent der Wahlberechtigten an die Wahlurnen. Ein deutlicher Rückgang, zumal – anders als noch vor acht Jahren – bei der diesjährigen Bürgermeisterwahl bereits 16-Jährige wahlberechtigt waren. Von den 10 002 Wahlberechtigten machten 5 809 von ihrem Wahlrecht Gebrauch, gültige Stimmen wurden 5 795 abgegeben.

„Gehofft habe ich es, aber dass die Entscheidung tatsächlich bereits im ersten Wahlgang fällt und dann noch so eindeutig, freut mich natürlich ungemein. Ich bin den Wählerinnen und Wählern sehr dankbar für diesen Vertrauensvorschuss. Jetzt heißt es liefern“, meinte ein sichtlich bewegter Markus Hugger im Gespräch mit dem SÜDKURIER.
Hugger war mit seiner Frau Daniela auf dem Weg ins Spaichinger Rathaus, wo Werner Reisbeck, der Vorsitzende des Wahlausschusses, die Wahlergebnisse bekannt geben wollte, wurde aber von einer beachtlich großen Menschenmenge auf dem Rathausplatz in Empfang genommen und frenetisch gefeiert. Es gab ein – wenn auch kurzes – Feuerwerk, Musikbeschallung, Fangesänge und Schlachtrufe, wie man sie sonst eher vom Fußballplatz kennt. Hugger nahm zahlreiche Glückwünsche entgegen. Beim Handschlag blieb es dabei nicht in allen Fällen, es wurde „gebusselt“, umarmt und gedrückt, was das Zeug hielt.
Dabei hatte die Stadtverwaltung noch im Vorfeld der Wahl darüber informiert, dass aufgrund der Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus auf die sonst übliche öffentliche Bekanntgabe des Wahlergebnisses auf dem Rathausplatz verzichtet werde. Das hielt die Hugger-Anhänger aber nicht davon ab, auf dem Rathausplatz ordentlich auf den Putz zu hauen. Unter die Gratulanten reihte sich auch der CDU-Landtagsabgeordnete Guido Wolf ein. Der Justiz-, Europa- und Tourismusminister ließ es sich nicht nehmen, dem neuen Spaichinger Bürgermeister seine Glückwünsche zu überbringen.
Bei seiner kurz gehaltenen und emotional aufgeladenen Ansprache bedankte sich Markus Hugger bei seiner Frau Daniela, die ihm in den letzten Wochen „den Rücken freigehalten habe wie eine Festung“. Einen Dank entrichtete er auch an die Mitarbeiter der Immendinger Gemeindeverwaltung: „Das ist Hammer-Team!“
Auch seine zahlreichen Helfer und Unterstützer in Spaichingen schloss Hugger in seine Dankesworte ein. Der große Vertrauensvorschuss, der mit dem Wahlergebnis einhergehe sei ihm Ansporn und Verpflichtung zugleich. „Jetzt gilt es, für Spaichingen neue Perspektiven aufzuzeigen und in neue Höhen zu führen – und zwar gemeinsam“, sagte der neu gewählte Spaichinger Bürgermeister und erntete frenetischen Jubel.