Immendingen (pm/jem) Ausgestattet mit Hochdruckreiniger, Pinsel und viel Muskelkraft haben sich sieben Mitglieder der Reservistenkameradschaft (RK) Immendingen unter ihrem Vorsitzenden, dem Oberstabsgefreiten Matthias Scholz der Kriegsgräber auf dem kommunalen Friedhof in Immendingen angenommen, wie die RK in einer Pressenotiz mitteilt.

Die Freiwilligen hätten zunächst die Steinkreuze mithilfe eines Hochdruckreinigers von Moos, Flechten und Schmutz befreit. Im nächsten Schritt galt es laut RK, die nahezu unleserlich gewordene Beschriftung der 32 Gräber, in denen 63 Menschen bestattet seien, wieder sichtbar zu machen sowie ein Grabkreuz wieder aufzurichten. Unterstützung gab es laut RK vom Bauhof der Gemeinde Immendingen, der einige Geräte zur Verfügung gestellt habe. Bürgermeister Manuel Stärk habe es sich zudem nicht nehmen lassen, die Arbeiten persönlich in Augenschein zu nehmen. Doch die jetzigen Arbeiten seien nur der Anfang. In einem nächsten Schritt soll die Einfassung der Grabanlage instandgesetzt werden. Die RK Immendingen habe der Gemeinde angeboten, die Betreuung der Kriegsgräber langfristig zu übernehmen.

Wie sie in ihrer Mitteilung deutlich macht, zeigen die Gräber einige Menschenschicksale auf. Diese konnten laut Mitteilung anhand vorliegender Namenslisten der Bestatteten gut nachvollzogen werden. Bei den Verstorbenen handle es sich einerseits um unbekannte gefallene Soldaten, aber auch um Kinder, die unmittelbar nach Kriegsende bei einem Unglück mit Blindgängern verstorben seien. Manche Personen seien als Zivilisten unter Beschuss geraten, andere als Soldaten bei letzten Gefechten in Immendingen gefallen. Auch ein unbekannter Italiener und ein Pole sowie eine Person aus dem Konzentrationslager (KZ) Flossenbürg seien dort beigesetzt.

Zu der Aktion war es laut RK gekommen, nachdem die Mitglieder Ende des vergangenen Jahres von Bürgern auf den schlechten Zustand der Kriegsgräber aufmerksam gemacht wurden. Da habe man beschlossen, sich der Gräber anzunehmen.