Großeinsatz für die Immendinger Feuerwehr: In den frühen Morgenstunden des Sonntags ist an dem als Lagerhalle genutzten, zwischen Immendingen und Ippingen gelegenen Ippingen ehemaligen Sägewerk, ein Brand ausgebrochen. Kurz nach 2.30 Uhr teilten zugleich mehrere Verkehrsteilnehmer über die Notrufzentralen der Polizei und der Feuerwehr den Brand des überwiegend aus Holz bestehenden und etwa acht mal zwanzig Meter großen Gebäudes mit.
Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das Gebäude bereits komplett in Flammen. Der Abteilungskommandant der Freiwilligen Feuerwehr Immendingen schildert im Gespräch mit dem Südkurier die schwierige Situation: „Unverzüglich nach dem eingegangenen Alarm waren wir an der Brandstelle. Bei unserem Eintreffen zeigte sich eine sehr schwierige Situation mit der Löschwasserversorgung“, sagte Winfried Heitzmann.

Der nahe Hydrant habe zu wenig Druck gehabt. Und auch die zweite Möglichkeit wurde zum Problem. Der am Brandort vorbeiführende Bach hatte kein Wasser. Zugleich wurden weitere Wehren alarmiert. „Zunächst schafften wir mit unserem Abrollcontainer im Pendelverkehr aus einem Hydrant in Ippingen Wasser herbei, verstärkt durch das TLF 50 der Tuttlinger Wehr“, sagt Winfried Heitzmann und fügt hinzu: „So gelang es, zwei sogenannte Riegelstellungen zum Schutz des Wohngebäudes und des nahen Holzlagers aufzubauen.“ Zugleich sei von dem 2,5 Kilometer entfernten Bachzimmerer Weiher mit mehreren Zwischenpumpen eine sogenannte doppelte B-Leitung aufgebaut worden.
„An eine Rettung des Gebäudes war dennoch nicht mehr zu denken.“Winfried Heitzmann
Noch während der gemachten Feststellung durch die Brandentdecker griff das Feuer vom südöstlichen Teil der Halle schnell auf den restlichen Teil der Halle über. Bei der Trockenheit habe auch der nahe Wald ein gefährliches Gefahrenpotenzial entwickelt. Das nahe Wohnhaus und Stallgebäude konnten gerettet werden.
Auch aufgrund der starken Rauchentwicklung, in dem Gebäude waren etwa 650 große Ballen Heu und Stroh sowie landwirtschaftliche Geräte gelagert, habe sich die Maßnahmen zu Brandbekämpfung äußerst schwierig gestaltet. „Es blieb nur übrig, den Brand zu kontrollieren“, sagt Heitzmann.

Eine im Nahbereich befindliche Stromtrasse musste vorsorglich abgeschaltet werden. Dadurch kam es in Ippingen vorübergehend zum Stromausfall. Neben der vollständigen Sperrung der angrenzenden Kreisstraße wurde die Bevölkerung von Immendingen und Ippingen per Rundfunk und Warn-Apps zum Schließen von Fenster und Türen aufgefordert.
Neben den Feuerwehren und der mit mehreren Streifenwagenbesatzungen eingesetzten Polizei war vorsorglich auch der Rettungsdienst mit sechs Einsatzkräften des DRK Immendingen und der schnellen Einsatzgruppe Tuttlingen ausgerückt. Auch der Polizeihubschrauber war im Einsatz.
Neben den Nachlöscharbeiten war den ganzen Sonntag über das Technische Hilfswerk Trossingen und Donaueschingen, die schon im Verlaufe der Brandbekämpfung hinzugezogen worden waren, zusammen mit dem Bagger einer Firma und schwerem Gerät damit beschäftigt, die Berge des eingelagerten Heu und Stroh zu entzerren, um die Glutnester bekämpfen zu können. Nach ersten Schätzungen wird von Ermittlern von einem Brandschaden von über 100.000 Euro ausgegangen. Personen kamen nicht zu Schaden. Noch in der Nacht war Bürgermeister Manuel Stärk an der Brandstelle.
Ein kurz nach 4 Uhr gemeldeter weiterer Brand im Bereich der „Papiermühle“ bei Tuttlingen, der sich dann aber schnell als Fehlalarm herausstellte, versetzte die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei im Landkreis Tuttlingen kurzfristig erneut in erhöhte Alarmbereitschaft. Sofort wurde laut Polizeibericht der bei Ippingen eingesetzte Polizeihubschrauber zur Klärung der Sachlage nach Tuttlingen verlegt und konnte dann auch schnell Entwarnung geben. Offenbar hatte ein in der Nähe der „Papiermühle“ aufgestellter und beleuchteter Baukran zu der Fehlalarmierung geführt.
Beim Großbrand des Lagerschuppens in Ippingen waren eingesetzt: die Feuerwehr Immendingen mit allen Abteilungen, die Feuerwehr Geisingen zusammen mit der Abteilung Kirchen-Hausen, die Feuerwehren von Tuttlingen und Möhringen sowie Trossingen. Neben dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Klaus Vorwalder war auch Thomas Armleder vom Wasserwirtschaftsamt des Landratsamtes Tuttlingen vor Ort.