Seit viereinhalb Jahren engagieren sich Silke Bauer-Gerold als Pfarrerin bei der evangelischen Versöhnungskirche Immendingen und ihr Mann Thomas Gerold als Priester in der Kirchengemeinde Geisingen. Im Sommer wird das Paar nun die Region verlassen, um in zwei Pfarreien auf der Schwäbischen Alb neue Stellen anzutreten. Einer der wesentlichen Gründe für den Weggang sind teilweise Stellenstreichungen aufgrund des Einbruchs der Kirchensteuer. Die Verabschiedung der beiden Pfarrer wird voraussichtlich noch vor der Sommerpause stattfinden. Zuvor müssen die jeweiligen Kirchengemeinderäte die Weichen für die Neubesetzungen der beiden Stellen ausrichten.

Jubiläen schon kurz nach Dienstantritt

Silke Bauer-Gerold, die in der evangelischen Pfarrei Immendingen eine Vollzeitstelle versieht und auch noch evangelische Christen im Kirchtal mit betreut, hat in den vergangenen Jahren viel für ihre Gemeinde bewegt. Bereits kurz nach ihrem Dienstantritt im September 2016 fand in ihrer Regie und Organisation das Jubiläum anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Versöhnungskirche statt. Im Folgejahr wurde das Reformationsjubiläum mit besonderen Feierlichkeiten begangen.

Pfarrerin Silke Bauer-Gerold.
Pfarrerin Silke Bauer-Gerold. | Bild: Jutta Freudig

Stets war die engagierte Pfarrerin, die selbst zwei Kinder hat, in der Kinder- und Jugendarbeit sehr aktiv, sowohl was die Konfirmanden anging als auch die allgemeine kirchliche Jugendpflege. Rege setzte sie sich in Zusammenarbeit mit dem katholischen Pfarrer Axel Maier für die Ökumene ein. Ein Höhepunkt war zuletzt der bereits von Corona-Beschränkungen betroffene, ökumenische Familiengottesdienst zur Einweihung des Feldkreuzes auf dem Bumbis im vergangenen Juli.

Corona-Pandemie hat Folgen

„Meine Familie fühlt sich in den Gemeinden Geisingen und Immendingen sehr wohl“, sagt Pfarrerin Bauer-Gerold. „Leider sind Corona und seine Folgen nicht spurlos an uns vorüber gegangen.“ Ihr Mann habe eine halbe Pfarrstelle in Geisingen inne und hatte bis 31. Januar eine halbe Springerstelle. Die Springerstelle wurde nun gestrichen. Silke Bauer-Gerold: „Das Personaldezernat sieht sich aufgrund des Einbruchs der Kirchensteuer bedingt durch die Corona-Krise gezwungen, diese Art von Stelle auf unbestimmte Zeit zu streichen und nicht neu zu vergeben.“

Die Nachricht hat Pfarrer Thomas Gerold unter anderem mit Blick auf seine Rente veranlasst, sich nach einer festen ganzen Stelle umzuschauen. Diese fand er auf der Schwäbischen Alb im Kirchenbezirk Balingen in Bitz. „Um die Familie zusammen zu halten, habe ich mich schließlich ebenfalls auf der Schwäbischen Alb beworben“, so Pfarrerin Bauer-Gerold. Sie wurde in Onstmettingen, einem Stadtteil von Albstadt-Ebingen, in eine neue Stelle gewählt. Dienstbeginn wird dort am 1. September sein.

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Umzug erfolgt Mitte August

Silke Bauer-Gerold bedauert ihren Weggang, hofft aber dennoch auf das Verständnis der Gemeindemitglieder in Immendingen und Geisingen. „Bedingt durch verschiedene Vertretungssituationen weiß ich, was es heißt, die beiden Gemeinden allein zu versorgen und auch, dass dies von mir nicht dauerhaft leistbar ist.“ Der Termin des Abschieds in den Gemeinden Geisingen und Immendingen muss von den Kirchengemeinderäten noch beschlossen werden. Die Pfarrerin: „Das wird sinnvoller Weise voraussichtlich kurz vor den Sommerferien sein.“ Die Familie habe Mitte August Urlaub und wolle dann auch umziehen. Für Immendingen mit dem Kirchtal wird dann eine ganze, für Geisingen eine halbe Pfarrer-Stelle frei, um deren Besetzung sich die zuständigen Gremien kümmern müssen.