Immendingen-Mauenheim – Auf Erfolgskurs fährt der Mauenheimer Radrennprofi Jan Münzer auch in der bereits begonnenen Saison. Zielorientiert zählt er weiterhin zu der aktiven Mannschaft des Deutschen Bundesliga-Radsportteams mit Sitz in Hanau. Im vergangenen Jahr hat er sich mit seinen ausgezeichneten Leistungen herausragend platziert, sodass sein Vertrag für 2024 verlängert wurde.
Neben anderen erfolgreichen Wettbewerben in der vergangenen Saison kann er nicht ohne Stolz auf seine Leistungen bei der Rundfahrt um die polnische Hauptstadt Warschau zurückblicken. Dabei galt es, in fünf nacheinander folgenden Tagesettappen je 150 Kilometer zurückzulegen. „Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 45 Stundenkilometern lief es auch da gut weg „, berichtete er im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Ein schönes Erlebnis hatte er vor heimischen Publikum 2023 bei der Deutschen Meisterschaft, die in Bad Dürrheim ausgetragen wurde. Dabei freute ihn besonders, dass viele Mauenheimer gekommen waren, um ihn anzufeuern.
Saisonstart im Dezember
Die laufende Saison hat für den Radsportprofi bereits im Dezember begonnen. Um gut in Form zu kommen, absolvierte er mit seinem Sportteam einen dreiwöchigen und über Strecken von 2000 Kilometer führenden Trainingsaufenthalt nahe der spanischen Stadt Valencia. Zur finalen Vorbereitung auf die anstehende Saison belegte er im Februar ein weiteres, vom Velo-Club Singen organisiertes 14-tägiges Trainingslager nördlich von Barcelona. Im Velo-Club Singen ist Münzer seit sechs Jahren aktives Mitglied.
Bereits eine Woche danach wurde es ernst. Es ging in die Türkei nach Alanya zum GP Sycdra Ancient-City-Rennen mit internationaler Besetzung, darunter auch Radsportler aus Algerien und Kasachstan. Für Münzer und sein Team war dies ein sehr guter Einstieg in die Saison. Dass am Ende beim 80-Kilometer-Sprint überraschend der Sieg erreicht werden konnte, war seiner Leistung und dem unglaublichen Mannschaftsgeist zu verdanken.
Und wie geht es weiter? Hoffnungsvoll geht der 22-Jährige in die kommenden Herausforderungen. Ein Höhepunkt wird die „Tour of Libyen“ in sechs Etappen Anfang Juni sein. Zuvor gilt es, diverse Rundfahrten in Polen sowie eine ganze Anzahl Tagesrennen in Belgien und den Niederlanden zu bewältigen. Nicht zu vergessen ist die baden-württembergische Meisterschaft, die am 4. und 5. Mai in Engen ausgetragen wird. Besonders glücklich wäre der Radrennprofi, wenn er bei der durch die gesamte Republik führenden Deutschlandtour, bei der eine Etappe in Villingen endet, dabei sein könnte.
Jans Leben ist stark vom Radsport geprägt. Seine Leistungsklasse erfordert hartes Training mit 15 bis 20 Stunden in der Woche. Um die Entwicklung seiner Talente kümmert sich sein Trainer. Wichtig ist, zur richtigen Zeit in Topform zu sein. Sechs Tage in der Woche hält er das Rad in Schwung. Bei Frost und Schnee bleibt er mithilfe der Anlage im Keller fit. Für Training und Rennen hat er 2023 20.000 Kilometer abgestrampelt. Freizeit und sonstige Interessen gibt es kaum.
Leistung erfordert ihren Tribut. „Wenn man Erfolg haben will, muss man Abstriche machen“, räumt Jan Münzer ein. Themen sind auch das Körpergewicht und die Qualität des Essens. Tabu sind Alkohol und durchgezechte Nächte. Der erfolgreiche Radrennsport bedeutet ihm viel. Trotz aller Begeisterung setzt er aber nicht alles auf die eine Karte. Der erfolgreiche Biker absolviert neben seiner sportlichen Aktivität ein Maschinenbaustudium. Die Sportförderung ermöglicht ihm eine gewisse Flexibilität, um den Radsport mit den Vorlesungen in Einklang zu bringen.