Bereits zum Baustart des auf 4,5 Millionen Euro angesetzten Neubaus des Immendinger Feuerwehrhauses muss die Gemeinde weitere Kostenerhöhungen hinnehmen. Bei der Vergabe der ersten vier Aufträge für das Gebäude zeigte sich, dass die Rohbauarbeiten rund 21 Prozent teurer sein werden, als es die Kostenberechnung vorgesehen hat.
Rohstoffpreise sorgen für Kostensteigerung
Vor allem aufgrund gestiegener Rohstoffpreise liegt der Kosten für den Rohbau bei 975.191 Euro statt wie geplant bei 807.815 Euro. Obwohl die Baukosten derzeit allgemein im Steigen begriffen sind, gab es bei den weiteren drei Auftragsvergaben aber auch Gewerke, die günstiger als erwartet ausfallen. Mit der Realisierung des Feuerwehrhauses soll noch im November begonnen werden.
„Wir können es leider nicht ändern, dass wir mit dem seit langem größten Hochbauvorhaben der Gemeinde in eine solche Entwicklung der Baupreise rutschen“, sagte Bürgermeister Manuel Stärk im Gemeinderat. Wesentlicher Grund für den Kostenanstieg bei den Rohbauarbeiten sei der hohe Stahlpreis. Für den Rohbau werde viel Stahlbeton benötigt.
Bürgermeister will taktisch vorgehen
Erfreulicherweise seien aber auch Einsparungen bei anderen Angeboten zu verzeichnen. Um der aktuellen Situation auf dem Baumarkt entgegenzuwirken, versucht die Gemeinde laut Stärk, bei den Bauvergaben für das Feuerwehrhaus „taktisch“ vorzugehen. „Wir vergeben vorerst nur rund 40 Prozent der Bauarbeiten“, erklärte er. „Und wir hoffen, dass sich bis zu den nächsten Vergaben zum Beispiel die Holzpreise wieder etwas beruhigen.“
Rohbauarbeiten werden rund 170.000 Euro teurer
Laut Ortsbaumeister Martin Kohler hatten fünf Baufirmen Angebote für die Rohbauarbeiten abgegeben. Der Gemeinderat beauftragte den günstigsten Bieter, die Firma Rosenberger aus Villingen mit den Rohbauarbeiten zum Preis von 975.191 Euro. Die Kostenüberschreitung gegenüber der Berechnung liegt bei 167.376 Euro.
Immendinger Firma übernimmt Elektroarbeiten
Für die Elektroarbeiten am neuen Feuerwehrhaus waren drei Angebote eingegangen. Der Auftrag ging für 577.113 Euro an die Immendinger Firma Schoner. In diesem Fall war die Kostenberechnung fast eine Punktlandung, denn der Vergabebetrag lag mit einem Plus von 6151 Euro nur um rund ein Prozent höher.
Deutlich günstiger als vorberechnet fallen die Heizungsarbeiten für das Gebäude aus, für die es sechs Angebote gab. Der Gemeinderat vergab sie für 165.950 Euro an die Firma Mattes in Irndorf. Hier ergab sich eine 23-prozentige Kosteneinsparung in Höhe von 48.531 Euro.

Der Auftrag für die Sanitärarbeiten, bei dem sechs Angebote abgegeben wurden, ging mit einem Volumen von 96.497 Euro einstimmig an die Immendinger Firma Bürsner. Auch hier kann man sich über eine Einsparung gegenüber der Kostenberechnung in Höhe von 30.406 Euro (24 Prozent) freuen.
Stärk: Gemeinde ist mit blauem Auge davon gekommen
Aufgrund der beiden günstigeren Vergaben für Heizungs- und Sanitärarbeiten relativiert sich der Betrag der Mehrkosten wieder, sodass bei diesem ersten „Paket“ der Vergaben lediglich eine Kostensteigerung von rund 95.000 Euro entsteht. Die Gemeinde sei bei diesem Ausschreibungsergebnis noch mit einem blauen Auge davongekommen, meinte Bürgermeister Stärk. „Meiner Ansicht nach sollten wir nun mit Vollgas beim Bau des Feuerwehrhauses weitermachen,“ betonte er.
Das sagen die Gemeinderäte
Gemeinderat Roland Leiber (CDU) hielt es ebenfalls für richtig, das Projekt jetzt in Angriff zu nehmen. Gemeinderat Peter Glökler (SPD) äußerte sich positiv dazu, dass bei der Baumaßnahme auch Immendinger Firmen mitgeboten haben und zum Zuge kommen. Außerdem sah er explodierende Baupreise auf die Gemeinde zukommen und meinte: „Wir können mit den Vergaben nicht mehr länger zuwarten.“