Mit dem Barschen am Silvestertag pflegte der Immendinger Schützenverein, der 2024 sein 100-jähriges Bestehen feiern kann, auch in diesem Jahr eine alte Tradition. Wer die Gaststätte des Schützenhauses besuchte, vernahm frohes Lachen und sogar Jubelschreie. Die Stimmung war also schon weit vor Mitternacht auf einem Höhepunkt.
Gejubelt wurde bei dem beliebten Würfelspiel, dem Barschen. „Wir führen die Tradition mit viel Freude seit mehr als 25 Jahren fort, in Mauenheim beispielsweise ist das Silvesterbarschen schon weitaus älter. Das Barschen gehört zu Silvester einfach dazu“, erläuterte Vorstandsmitglied Edmund Sterk.
Ab dem frühen Nachmittag trafen sich die Akteure, um möglichst zu den Gewinnern eines oder gar mehrerer Neujahrsringe zu zählen und für den Neujahrstag entsprechende Preise nach Hause zu bringen. Ohne Pausen klapperten die Würfelbehälter, bis alle eingekauften Stücke des begehrten Gebäcks aufgebraucht waren.
Für das Barschen, der Begriff kommt vom Französischen Passe-dix, übersetzt Knobeln, gibt es mehrere Spielregeln. Im Immendinger Schützenhaus wird so vorgegangen, dass einzelnen Gruppen jeweils an einem Tisch gebildet werden. Einvernehmlich wird festgelegt, welchen Betrag der einzelne Spieler einbringt. Die Summe bildet quasi den Einsatz. Man einigt sich auch darauf, wie viele Runden gespielt werden.
In einem Becher sind für das Spiel drei Würfel vorhanden. Nun legt je Runde einer der Spieler vor, die weiteren folgen nach. Wer schließlich die meisten Augen erreicht hat, ist Sieger und erhält dafür den Einsatz.
Er kann sich dafür einen der leckeren Neujahrsringe, alternativ eine Dose Wurst oder einen anderen ausgesetzten Preis abholen. Wer ein geschicktes Händchen hat, kann es dabei durchaus auf mehrere Gewinne bringen. Wem das Glück nicht hold ist oder weniger Geschick hat, freut sich dennoch über das gesellige Beisammensein.