VS-Villingen „Zum Heile der Menschheit, zum Wohle der Stadt Villingen“ – mit diesen ehrfurchtsvollen Worten würdigte Max Egon von Fürstenberg, Hauptaktionär des Projekts, die Grundsteinlegung des Waldhotels. Vor genau 125 Jahren öffnete das elegante Haus am Rande des Villinger Stadtwaldes seine Türen. Elegant und mit allem Komfort der Neuzeit ausgestattet, war das „Waldhotel“ von da an eine der exklusivsten Adressen der Region. Ausgestattet mit Zentralheizung, einem Swimmingpool und einer Autogarage blieb kein Wunsch der Gäste offen. Die großzügige Parkanlage lud zum Flanieren ein, von der Terrasse des Restaurants konnte man den Ausblick über die Baar und bis zu den Alpen genießen.
Auf der Werbekarte von 1905, das Archivale des Monats August des Stadtarchivs, ließ Hermann Schlenker all diese Vorzüge malerisch ins Bild setzen. Diesem besonderen Ambiente konnten auch hochadelige Gäste nicht widerstehen. Großherzog Friedrich I. von Baden und seine Gemahlin beliebten im „Waldhotel“ abzusteigen – oft auf dem Weg zur Insel Mainau. Und im Jahr 1905 wurde es gar kaiserlich: Kaiser Wilhelm II. rauschte im Sonderzug an der nahegelegenen Schwarzwaldbahnstation an, um seinem Onkel, dem Großherzog, einen Besuch abzustatten. Gemeinsam verbrachten sie einige erholsame Tage im „Waldhotel“.
Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zerfiel jedoch der Glanz vergangener Zeiten. Die Gebäude wurden zum Lazarett umfunktioniert – zunächst für die Wehrmacht, später für Kriegsgefangene. Das Kriegsende ließ marode Gebäude zurück. Christa von Viebahn brachte den Neuanfang: Umgetauft in „Tannenhöhe“, verwandelte sie die Anlage in ein christliches Gästehaus. An die alten, herrschaftlichen Zeiten erinnert heute noch ein Gedenkstein – errichtet zur feierlichen Ankunft des Großherzogs im Jahre 1905.