Königsfeld In der Gemeinde Königsfeld soll die Wasserversorgung zentralisiert werden. Darüber beriet der Gemeinderat. Um über die Fortschreibung der Planung informiert zu werden, standen drei Mitarbeiter der Firma Aquavilla dem Gremium Rede und Antwort.
Bereits im Vorfeld der Beratung konnten sich die Mitglieder des Gemeinderates an der Sitzungsunterlage über die Gründe des geplanten Neubaus eines Wasserwerkes informieren. Im Strukturgutachten durch das ausführende Ingenieurbüro Fritz Planung GmbH wurde festgestellt, dass die Reinwasserspeicher in Königsfeld teilweise nicht mehr den anerkannten Regeln der Technik entsprechen und deutliche Alterungserscheinungen zeigen. So ergebe sich an den Hochbehältern Mozartweg, in Königsfeld, in Neuhausen und Erdmannsweiler Handlungsbedarf.
Patrik Gaus von der Firma Aquavilla GmbH erläuterte im Gemeinderat die aktuelle Situation. Die Wasserbilanz in Königsfeld zeigt, dass bei Wegfall einiger Quellen an Spitzentagen in Königsfeld der Wasserbedarf nicht mehr gedeckt werden kann. Es ist durch bauliche Erweiterungen mit deutlichen Steigerungen des Wasserverbrauchs in kommenden Jahren zu rechnen. Hier komme der vorhandenen Speicherkapazität „eine entscheidende Rolle zu, um die kurzfristigen Spitzenverbräuche abpuffern zu können.“
Die nachhaltigste Optimierungsvariante für Königsfeld, Neuhausen und Erdmannsweiler stelle der Bau eines zentralen Hochwasserbehälters/Wasserwerkes auch die nachhaltigste und wirtschaftlichste Maßnahme dar. Diese Zentralisierung der Wasserversorgung wurde dem Gemeinderat in der Sitzung im Juni 2024 vorgestellt. Bei der damaligen Planung, so Bürgermeister Fritz Link, wurden von der beauftragten Firma grundlegende Kosten nicht berücksichtigt. Zum damaligen Zeitpunkt wurden die Förderrichtlinien der Wasserwirtschaft kurz zuvor mit deutlich geringeren Förderquoten novelliert. Aus diesem Grund wurde Aquavilla beauftragt, das Konzept nochmals in Bezug auf Kostenoptimierung zu untersuchen. Für das Konzept zur Zentralisierung der Wasserversorgung veranschlagte das Ingenieursbüro Fritz Planung GmbH die Gesamtkosten auf 7,940 Millionen Euro. Ein geplanter Bau eines zentralen Hochbehälters/Wasserwerkes im Bereich Brücklewald liegt nach Kostenschätzung der Aquaviilla bei 10,069 Millionen Euro. Aufgrund der enormen Kostensteigerungen wurde nach Einsparpotentialen und Überprüfung verschiedener Standorte gesucht.
Fündig wurde man mit einem Standort östlich der L181 ab der Stellwaldstaße in südlicher Richtung. Die Erschließung des Standortes wäre mit 335.000 Euro günstiger als beim Standort Brücklewald, vor allem wegen der verkürzten Leitung und ortsnahen Zufahrt. Die insgesamt kostengünstigste Variante stellt die Kombination aus dem Standort an der L181 und einem Gebäude in konventioneller Stahlbetonbauweise dar. Vorgesehen ist aus Kostengründen ein reduzierter Leitungsbauumfang.
Behälter mit 2900 Kubikmetern
Ein zentraler Hochbehälter/Wasserwerk mit zwei Rohwasserbehältern mit je 50 Kubikmetern Fassungsvermögen und zwei Reinwasserbehältern mit je 1450 Kubikmetern Fassungsvermögen bilden die zentrale Einheit. Darin eingeschlossen sind die gesamte Aufbereitungsanlage, Trafostation mit den dazugehörigen Schaltschränken, Dosiertechnik, Rohrinstallation und EMSR-Technik sowie Warte- und Besprechungsraum und sanitäre Einrichtungen. Dieser Vorschlag wurde inzwischen Variante 3 genannt. Auch aus der Gemeinde kommt der Vorschlag, mit dieser Variante weiter zu arbeiten. Die Gesamtkosten dieser Lösung betragen netto 7,49 Millionen Euro. Vom Ortsbauamt ist zur Machbarkeit dieser Variante zu klären, „ob und in welcher Höhe diese Maßnahme mit Fachförderung gefördert werden kann.“