Mit dem Vorwurf, bei der Eröffnung des Freibades Solara in Bezug auf die Umsetzung der Vorgaben nach dem Infektionsschutzgesetz zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus ein „rigides Regiment zu führen“, wurde Bürgermeister Fritz Link in der Sitzung des Ausschusses für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales konfrontiert. Dort kritisierte Barbara Hoss in der Fragestunde für Bürger unter anderem das „autoritäre Konzept, das kaum Platz für Eigenverantwortung lasse.“
Spaßfaktor fehlt
Die Allgemeinmedizinerin befürchtet aufgrund der strengen Maßnahmen in Bezug auf Abstandsmarkierungen und Badezeitbegrenzung erhöhte Konfliktsituationen. „Da ist nicht mehr viel Spaßfaktor dabei“, sagte Hoss, die der Ansicht ist, dass dadurch weniger Besucher ins Freibad kommen, was für ein noch höheres Defizit im Gemeindehaushalt sorgen würde.
Präzise an Vorgaben gehalten
Den Vorwurf wies Bürgermeister Fritz Link entschieden zurück. Die Gemeinde habe sich bei der Umsetzung des Konzepts präzise an die Vorgaben gehalten. „Diese Maßnahmen hat die Gemeinde nicht in eigener Kreativität erfunden.“ Die Verwaltung habe sehr viel Zeit investiert, um ein möglichst verträgliches Konzept für alle Badbesucher zu erarbeiten.
Es müsse jedem klar sein, dass in Zeiten von Corona die Badesaison anders verlaufe. Die Gemeinde halte es aber für verantwortlich, das Bad zu öffnen, um den Einheimischen und Feriengästen in diesen Zeiten Freizeitvergnügen zu bieten.
Kritik auch an Natursportpark-Maßnahmen
Auch die von Hoss eingebrachte Kritik bezüglich Händedesinfektion und Aufstellung von Desinfektionsmittel in der Toilette des unbeaufsichtigten Natursportparks wies Link als unbegründet zurück. „Ich habe noch niemanden gesehen, der sich mit einer Zigarette selbst angezündet hat“, entgegnete er unwirsch auf die Kritik, dass die Gefahr bestehe, dass angetrunkene nächtliche rauchende Besucher das Desinfektionsmittel einerseits entzünden oder alkoholsüchtige Menschen das hochprozentige Desinfektionsmittel sogar trinken könnten. „Mit Worst-Case-Szenarien ist uns nicht gedient“, reagierte Link auf die konstruierten Beispiele.
Ausschuss begrüßt Eröffnung
Mitglieder des Ausschusses sprachen sich unisono dafür aus, dass das Freibad jetzt geöffnet werde. „Dadurch werde Lebensqualität für den Sommer geschaffen“, sagte Birgit Helms.