Königsfeld Wenn man dieser Tage die Königsfelder Galerie K3 betritt, dann ist der erste Impuls, dass man tanzen möchte, wenn die an der großen Ausstellungswand hängenden Bilder den Blick unweigerlich auf die dort tanzenden afrikanischen Frauen des Künstlers Sada Tal lenken. Diese farbenfrohen Bilder des in Senegal aufgewachsenen Künstlers stehen im vermeintlich krassen Gegensatz zu den in ihrer eher nüchternen, klaren Form wirkenden Werken des in Tuttlingen lebenden Frank Teufel. Und gerade dieser augenscheinliche Gegensatz wirkt eher verbindend.
Die Ausstellung, die den Titel „Kontraste“ trägt, soll nicht das Trennende in den Vordergrund heben – sondern das Verbindende. Es ist eine Einladung, die Vielfalt als Stärke zu erleben, die Differenz als Quelle der Inspiration. Noch bis zum 29. Juni kann man diese aufregende Kunst auf sich wirken lassen.
Frank Teufel, renommierter Bildhauer aus Tuttlingen, verwandelt schweren Stein in fließende Bewegung. Seine Skulpturen sind stille Körper mit kraftvoller Seele – sie ruhen in sich und strahlen zugleich eine feine Spannung aus, die den Raum und den Betrachtenden sanft verändert. In klarer Form und reduzierter Sprache entsteht eine fast meditative Präsenz – berührbar, poetisch, tief. Seine Werke sprechen vom inneren Gleichgewicht, von Balance im Raum – und in uns selbst.
Sada Tall, geboren im Senegal, lebt und arbeitet heute in Gütenbach. Seine Malerei trägt den Ozean in sich – als Erinnerung, als Sinnbild, als Bewegung. Seine Bildwelten erzählen von Migration, Verbindung und Transformation. Masken, Figuren, Boote: Seine Motive sind Metaphern für das menschliche Miteinander, für Gesellschaft und Wandel. In seinen Werken verdichten sich Farbe, Symbolik und Emotion zu einem neuen Blick auf die Welt – voller Kraft, voller Seele, voller Sehnsucht. Sada Talls Kunst öffnet einen Raum für Empathie, Begegnung und Fragen, die weit über das Sichtbare hinausreichen – eine sehenswerte Ausstellung, so die einhellige Meinung.