Seit den 1960er Jahren ist die Stadtgärtnerei Waldshut-Tiengen an ihrem heutigen Standort in der Schmittenau niedergelassen. Heute verfügt sie über rund 120 Kübel- und Grünpflanzen in der ganzen Stadt.
„Das sieht jetzt für den Laien vielleicht nicht so spektakulär aus“, sagt Bernd Kramm, Leiter der Stadtgärtnerei und schmunzelt, dennoch stecke oft mehr hinter einer Pflanze. Doch welche sind die kuriosesten und was muss man beachten, wenn man selbst überlegt, sich eine dieser Pflanzen zuzulegen? Der Leiter der Stadtgärtnerei stellt einige vor.
1. Gewöhnlicher Korallenbaum

Lateinischer Name: Erythrina crista-galli.
Herkunft: Südamerika (Argentinien, Bolivien, Brasilien, Paraguay und Uruguay).
Blüte: Mit Erbse und Bohne verwandt, rot, mit traubenartig angeordneten Blütenblättern, blüht von April bis Oktober.
Kann man das zu Hause pflanzen? Ja, als Kübelpflanze.
Pflege: relativ anspruchslos, trocken überwintern, im Frühjahr wieder anpflanzen und regelmäßig gießen, von Mai bis Oktober möglichst sonnig platzieren.
Besonderheiten: aggressive Stacheln an den Blattstielen, ähnlich wie bei Rosen, funktioniert als Schutz.
2. Köstliches Fensterblatt

Lateinischer Name: Monstera deliciosa.
Herkunft: Ursprünglich aus dem tropischen Mittel-/Südamerika, mittlerweile auch Nordamerika (Florida), Asien (Malaysia, Indien), Australien und im westlichen Mittelmeerraum (Portugal, Marokko, Madeira).
Blüten-/Fruchtstände: Großes Hüllblatt, das den Kolben umgibt, dieser ist ungefähr so groß wie ein Maiskolben.

Kann man das zu Hause pflanzen? Ja, geeignet als Zimmerpflanze für Büro oder den Wohnbereich.
Pflege: Dankbare und anspruchslose Grünpflanze, überlebt auch ein paar Tage ohne gegossen zu werden, würde an der Sonne verbrennen.
Besonderheiten: Markante Löcher im Blatt, das Innere der Kolben ist essbar. Achtung: nur ausgereifte Früchte sollten verzehrt werden, damit keine Schleimhaut reizenden Stoffe eingenommen werden.
3. Echter Lorbeer

Lateinischer Name: Laurus nobilis.
Herkunft: Ursprünglich Vorderasien, Nordafrika, Südeuropa.
Blüte: Kann grün-gelb oder weißlich sein, buschartiger Blütenstand, blüht von April bis Mai.
Kann man das zu Hause pflanzen? Ja, als Kübelpflanze.
Pflege: Pflegeleicht, kann durch den Klimawandel auch im freien Überwintern.
Besonderheiten: geeignet als Dekorationspflanze, robuste Blätter, unempfindlich bei Berührung, kann man in der Küche verwenden. Achtung: nicht mit Kirschlorbeer verwechseln.
4. Weymouth-Kiefer

Lateinischer Name: Pinus strobus.
Herkunft: Nordamerika (Osten der USA und Kanada).
Blüte/Zapfen: Blütezeit ist von Mai bis Juni, Zapfen wachsen im zweiten Jahr nach Bestäubung heran, zylinderförmig und leicht gebogen, können bis zu 25 Zentimeter lang sein.
Kann man das zu Hause pflanzen? Ja, bei genügend Platz im Garten.
Pflege: Braucht genügend Wasser, gemäßigtes Klima ist ideal.
Besonderheiten: schnelles Wachstum (Baum im Bild oben wurde vor 30 Jahren gepflanzt), große Zapfen, dünne, lange und weiche Nadeln.
5. Indisches Blumenrohr

Lateinischer Name: Canna indica.
Herkunft: Mittel- und Südamerika, westindische Inseln.
Blüte: Asymmetrisch (drei Blütenblätter), wie Blätter auch verschiedenfarbig (grün, gelb, orange, rot bis rosafarben), Blüten umgebende Kelchblätter sind grün, blüht zwischen Februar und April.

Kann man das zu Hause pflanzen? Ja, als Kübelpflanze oder in einem Beet.
Pflege: Für den Winter einknollen, frostfrei überwintern (ähnlich wie Dahlien), im Frühjahr wieder eintopfen, viel Wasser und Dünger notwendig.
Besonderheiten: Mutation führt zu mehrfarbigen Blättern, Farbkombination ist komplett variabel.
6. Südamerika-Salbei (lila)

Lateinischer Name: Salvia guaranitica
Herkunft: Südamerika (subtropische Bergregionen von Südbrasilien, Paraguay, Uruguay und Nordargentinien).
Blüte: Tiefblau-violett, röhrenförmig (geeignet zum Bestäuben), lockere Traube (gestielte Blüte), Blütezeit geht von Juli bis September.
Kann man das zu Hause pflanzen? Ja, als Kübelpflanze oder im Beet.
Pflege: Regelmäßig wässern, abschneiden und düngen, kann frostfrei überwintert werden (muss abgeschnitten werden), ansonsten kommt er nicht wieder auf.
Besonderheiten: Vögel mit langen Schnäbeln (zum Beispiel Kolibris) bestäuben die Blüten normalerweise, Bienen beißen ein Loch in die Blüte, um an den Nektar zu kommen. Achtung: nicht zum Verzehr geeignet.
7. Engelstrompete mit weiß-grünem Blatt

Lateinischer Name: Brugmasia x candida variegata.
Herkunft: Andenraum von Kolumbien und Ecuador.
Blüte: Große, trompetenförmige Blüte, kann verschiedene Farben haben, blüht von Juni bis zum ersten Herbstfrost.

Kann man das zu Hause pflanzen? Ja, als Kübelpflanze.
Pflege: Braucht Sonne, Wind um die Schädlinge zu vertreiben und viel Wasser.
Besonderheiten: Enthält halluzinogene Stoffe, welche als Rauschmittel verwendet werden können, große Blätter mit einprägsamem Muster.
8. Elefantenohr

Lateinischer Name: Kalanchoe beharensis.
Herkunft: Trockenwälder von Madagaskar.
Blüte: Rispenartiger Blütenstand, kleine Blüten (circa einen Zentimeter), die von Juni bis Oktober blühen. Röhrenförmiger Kelch (gelbgrün mit rötlichen Linien), rosagrünlich bis grüngelbe Krone.
Kann man das zu Hause pflanzen? Ja, als Kübelpflanze.
Pflege: Kann lange ohne Wasser auskommen.
Besonderheiten: starke, weiche Behaarung der Blätter.
9. Tulpenbaum

lat. Name: Liriodendron tulpifera.
Herkunft: Östliches bis zentrales Nordamerika.
Blüte: Sieht aus wie eine Tulpe, oranger Rand, Blütezeit reicht von April bis Mai.

Kann man das zu Hause pflanzen? Ungeeignet, braucht sehr viel Platz.
Besonderheiten: Tulpenförmige Blüte trotz keiner Verwandtschaft zu Tulpen, in NYC, Queens steht ein 41 Meter hoher und über 400 Jahre alter Tulpenbaum (einer der größten und ältesten seiner Art).
10. Hänge-Schnurbaum

Lateinischer Name: Sophora japonica „Pendula“.
Herkunft: Japan, Korea, China.
Blüte: schmetterlingsförmig, cremeweiß, angeordnet in Trauben, blüht im August.
Kann man das zu Hause pflanzen? Ja, Gärtner kann den Baum zuschneiden, es gibt ihn in Baumschulen zu kaufen.

Pflege: Wunden, die durch Schnitte verursacht wurden, sollten schnellstmöglich versorgt werden, um Krankheitserreger fernzuhalten.
Besonderheiten: Der Hängewuchs ist eine vom Menschen verursachte, vegetative Mutation. Der Baum wächst nur langsam – circa 30 bis 40 Zentimeter Zuwachs jährlich.