Königsfeld Die Geistige Nothilfe in Königsfeld unter der künstlerischen Leitung von Reinhard Becker präsentierte mit dem Duo Cristina Marton-Argerich und Antonia Miller erneut ein beeindruckendes Samstagskonzert. Zum Thema „Ungarn“ hatte das Klavierduo ein vielfältiges Programm klassischer und zeitgenössischer ungarischer Musik zusammengestellt. „Ungarische Musik ist voll Humor und Gefühl“, erklärte Antonia Miller die Besonderheit der ausgewählten Werke.

Die preisgekrönte Pianistin Antonia Miller hat im Hauptfach Klavier bei Cristina Marton-Argerich am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg studiert. „Ich bin eigentlich immer noch ihre Studentin“, beschrieb sie die Zusammenarbeit mit ihrer früheren Lehrerin als Klavierduo auf internationalen Konzertbühnen.

Die gebürtige Rumänin Cristina Marton-Argerich lebt seit 1990 in Deutschland. Ihre internationale Konzerttätigkeit umfasst Auftritte als Kammermusikerin und als Solistin bei Klavierabenden mit namhaften Dirigenten und Orchestern. Im Klavierduo mit Aglaia Bätzner gewann Cristina Marton mehrere internationale Musikwettbewerbe. Die von Marton-Argerich und Miller etablierte Plattform „Open Piano Class“ für Treffen, Meisterkurse und Konzerte wurde für den Deutschen Engagementpreis 2023 nominiert.

Mit dem Programm „A l‘Ungarese“ präsentierten die Pianistinnen im Kirchensaal der Herrnhuter Brüdergemeine die Besonderheit der ungarischen Musik mit ihrem einzigartigen Rhythmus, Klang und temporeichem Spiel. Mit der gefühlvollen „Suite“ für Klavier zu vier Händen von György Kurtág begann das Konzert mit dem Werk eines der bedeutendsten ungarischen Komponisten. Bei dem romantischen „Divertissement a l‘ hongroise“ von Schubert vermittelte sich der Einfluss seiner Erlebnisse in Ungarn.

Das „Rondo all‘ Ongarese“ aus dem Klaviertrio G-Dur von Joseph Haydn und die Ungarische Rhapsodie Nr. 13 von Franz Liszt waren eine Referenz der Komponisten an die ungarische Volksmusik. Bei dem virtuosen Werk von Franz Liszt beeindruckte Cristine Marton-Argerich mit ihrem hingebungsvollen Spiel. Antonia Miller präsentierte „Drei Ungarische Volkslieder aus Csik“ von Béla Bartók mit Leidenschaft und Gefühl.

Der Komponist György Ligeti gehört zu den zeitgenössischen Komponisten ungarischer Musik. Bei den ausgewählten Klavierstücken zu vier Händen vermittelte sich die Harmonie der Künstlerinnen in gefühlvollem Spiel und synchroner Bewegung. „Beim Thema „Ungarn“ darf Johannes Brahms mit seinen ungarischen Tänzen nicht fehlen“, erklärte Miller den klassischen Schlusspunkt des Königsfelder Konzerts. Mit sichtbarer Spielfreude präsentierte das eingespielte Duo die beschwingte Musik.