Es sind nicht nur Landwirte: Auch viele Unterstützer haben sich auf den Weg gemacht. Unter die 150 Fahrzeuge, die am Freitagnachmittag, 12. Januar, den Verkehr auf der B31 bremsen, haben sich viele Sympathisanten aus anderen Branchen, wie Handwerker oder Transporteure gemischt.
Seit Montag laufen in der Region die Proteste der Landwirte mit verschiedenen Aktionen. Jetzt haben Löffinger Junglandwirte noch einmal ein Ausrufezeichen hinter diese Woche gesetzt, um ihren Forderungen noch einmal Nachdruck zu verleihen.
Organisiert von den Jungbauern Andreas Wolber, Patrick Ketterer, Calvin Braun, Lukas Hasenfratz und Alexander Willy bremsten Landwirte und ihre Unterstützer am Freitagnachmittag mit einer Sternfahrt den Verkehr auf der B31 und in Löffingen aus.
Andreas Wolber und Lukas Hasenfratz sind außerdem junge Lohnunternehmen, die von der Problematik ebenfalls tangiert werden. Dem Aufruf folgten letztlich rund 150 Fahrzeuge, darunter auch viele Sympathisanten aus anderen Branchen, wie Handwerker oder Transporteure.
Schon am Montag und nun auch Freitag waren die meisten Autofahrer wegen der „Langsamfahrt von Unadingen nach Neustadt“ keineswegs genervt. Mit Hupen und nach oben gerichteten Daumen unterstützten viele die Protestaktion.
Was die Jungbauern fordern
Sprecher Andreas Wolber legte auf Anfrage die Problematik, gerade auch der Jungbauern, dar, die sehr wohl bereit seien, sich für das Tierwohl, Biolandwirtschaft, Verzicht auf Pflanzenschutz und einiges mehr einzustellen, doch dafür bräuchte man auch die politische Unterstützung. „Die Subventionen sind ja nur da, um wettbewerbsfähig zu sein, gegenüber anderen Ländern, in denen weder Mindestlohn noch unsere Standards gelten“, sagte er.

Man könne natürlich auf die Subvention verzichten, dann allerdings müssten fairnesshalber auch die Import-Standards angepasst werden. „Auch wir haben Bullen auf Stroh oder beispielsweise Legehennen im artgerechten Hühnermobil“, so Andreas Wolber.
Dies erfordere allerdings mehr Platz, dadurch weniger Tiere, sei zeitintensiver was letztlich auch den Preis ausmache. Allerdings sei der Verbraucher meist nicht bereit diesen Preis zu bezahlen. Die Problematik in der Landwirtschaft ist vielfältig und erfordere einfach ein Umdenken sowohl in der Politik als auch beim Verbraucher.

„Letztlich entscheidet der Endverbraucher“, so Andreas Wolber. Mit diesen Aktionen hoffen die Landwirte auf Gespräche mit Politikern. „Nicht mit Gewalt – sondern wir wollen vernünftige Gespräche und Austausch. Dies sahen auch die Teilnehmer anderer Brachen.
Kritik an Mautgebühren für Bahnsanierung
Der Transporteur aus Dittishausen Rainer Riedlinger informierte über die Existenzangst durch die rasante Anhebung der Mautgebühren.
Sein Kollege Anton Schenk aus Mistelbrunn konnte nicht verstehen, dass 80 Prozent der Mauteinnahmen für die Sanierung der Bahn eingesetzt würden. „Die Bahn ist unsere Konkurrenz und dafür müssen wir auch noch bezahlen“