Auch in Löffingen beginnt die fünfte Jahreszeit an Dreikönig mit der Narrenversammlung im Gasthaus Linde. Ein Pflichttermin für die Narrengruppen, angeführt vom Laternenrat, der Hexengruppe, den Hansele, den Zwanziger, der Zunftmusik, dem Fanfarenzug und natürlich dürfen die Ehrennarren nicht fehlen.
Der Blick zurück durch Birthe Meder bestätigte „Löffingen ist eine Narrenstadt“ mit vielen Besonderheiten, die aber – so wie die Fasnetverbrennung – sich auch dem heutigen Zeitgeist anpasst. „Die Fasnet 2024 ist sehr kurz und knackig“, so Narrenvater Sven Seidl. Doch dafür benötigt man auch in der Narrenhochburg Löffingen engagierte Mitglieder, die bei der Narrenversammlung ausgezeichnet wurden.
Charly Zeller aus Immendingen kam in seiner Funktion als Landschaftsvertreter der Baar der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN), um das Engagement der Löffinger Fastnachtskultur zu würdigen. Die VSAN-Ehrung in Bronze ging an Guzzli-Wart Joachim Schmidt, den 20er-Beauftragten Christian Isele und an den zweiten Vorsitzenden Holger Rheiner.
Verdiente Mitglieder
Die Ehrungen des Vereins nahm Narrenvater Sven persönlich vor. Das Ehrenzeichen in Bronze ging an die Narrenratskollegen Rainer Ganter und Steffen Neu, sowie an den Fässlewagen-Getti Bürgermeister Tobias Link. Seit 40 Jahren gehören Renate und Inge Sibold zu den Hansele. Diese jahrzehntelange Treue wurde mit einer schmucken Holztafel gewürdigt.
Der Narrenkalender ist randvoll mit örtlichen Terminen, wie auch Besuche der Löffinger Narren bei den Narrentreffen. Nicht nur die VSAN feiert 100 Jahre. Die Löffinger Hexen werden 90-Jahre alt und laden zum 60. Löffinger Hexenball. Das Besondere dabei sind eine große Rutsche von der Empore in den Saal und zwei Musikkapellen, die für Stimmung sorgen. 70 Jahre jung ist die Wieberfasnet, die damit zu den ältesten der Region gehören dürfte.
Eine Sonderstellung
Die Zwanziger stehen bereits in den Startlöchern. Diese Gruppierung hat in Löffingen eine Sonderstellung. Sie werden am Schmutzigen Dunnschtig unter dem Narrenbaum vereidigt. Ihre Aufgebe ist es, den Narrenbaum zu fällen, zu schmücken, aufzustellen, in luftiger Höhe das Sicherungsseil zu lösen und am alten Fasnetsuntig den Narrenbaum zu versteigern, zu fällen und die Spitze zu verbrennen.
Fast fertig gestellt ist der neu renovierte Fässlewagen, der als Wahrzeichen der Löffinger Fasnet gilt. Dieses Fasnetsymbol mit den Fässle war zuletzt schwer lädiert und bekam keine TÜV-Plakette mehr, sodass jetzt umfangreiche Raparaturarbeiten notwendig waren.
Der neue Fässlewagen wird nun beim Narrentreffen in Weingarten seine Jungfernfahrt antreten. An der Idee von Rudolf Gwinner, den Fässlewagen am Schmutzige Dunschdig nach der Vereidigung der Zwanziger „zu taufen“ wird noch gefeilt.