Dem Gemeinderat von Mönchweiler lag in seiner Sitzung ein Bauantrag zur Errichtung eines Funkmasten vor. Letztendlich stimmte das Gremium am Donnerstag einstimmig zu. Dem vorangegangen war eine umfangreiche Diskussion. Dabei stand aber nicht der Mobilfunk grundsätzlich zur Debatte, sondern vielmehr die Frage, in welchem Umfang die Gemeinde Mönchweiler von den Sendeeinrichtungen profitieren könnte.

Auf Nachfrage des SÜDKURIER hatte der Mobilfunkbetreiber Telefonica bereits im Sommer 2023 angegeben, weiter an einem Standort für eine Mobilfunksendeanlage zu arbeiten, um die Abdeckung seines O2-Netzes zu verbessern. Für das Jahr 2025 hatte Pressesprecher Florian Streicher damals die Inbetriebnahme einer neuen Sendeeinrichtung in Aussicht gestellt. Jetzt scheint tatsächlich wieder Bewegung in die Angelegenheit zu kommen.

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In vielen Bereichen der Gemeinde Mönchweiler haben Telefonica-Kunden bislang nicht einmal im LTE-Netz (4G) Empfang. Im Internet führt O2 Telefonica aus, über 99 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mit 4G/LTE zu versorgen.

Mönchweiler hofft bisher vergeblich auf 5G

Zudem mache das Unternehmen den schnellen 5G-Mobilfunkstandard in immer mehr Städten und Regionen für seine Privat- und Geschäftskunden verfügbar. Nicht so allerdings zum Leidwesen vieler Nutzer in Mönchweiler. Das könnte sich jetzt ändern. Der neue Sendemast soll eventuell auch eine Anbindung an das 5G-Netz ermöglichen. Telefonica legt sich da in den Antragsunterlagen allerdings nicht fest.

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Für Diskussionen sorgte jetzt allerdings die Bauweise des Mastes. Beantragt ist eine Genehmigung für einen Stahlgittermast. Gemeinderätin Anna Schermann, auch beruflich mit dem Thema befasst, befürchtet allerdings, dass die notwendigen Andockstellen für Antennen an einem Mast dieser Bauart nicht ausreichend seien.

Stahlbeton ermöglicht mehr Antennen

Neben Telefonica würden andere Anbieter nach dem Bau des Mastes von dort wohl ebenfalls senden wollen. Ein Mast in Stahlbetonbauweise könne an diesem Standort deutlich mehr Antennen tragen.

Auf solche Starkstrommasten wie hier im Gewerbegebiet von Mönchweiler können aus statischen Gründen nur begrenzt Mobilfunkantennen ...
Auf solche Starkstrommasten wie hier im Gewerbegebiet von Mönchweiler können aus statischen Gründen nur begrenzt Mobilfunkantennen montiert werden. | Bild: Cornelia Putschbach

Auf die bislang genutzten Starkstrommasten dürfe „aus statischen Gründen nichts mehr drauf“, bestätigte Ortsbaumeister Berthold Fischer. Theoretisch sei die Nachfrage anderer Anbieter also dankbar. An die Gemeinde Mönchweiler würde dann jeder Anbieter unabhängig von den Eigentumsverhältnissen am Mast ein Nutzungsentgelt zahlen. Über dessen Höhe konnte die Gemeindeverwaltung in der Sitzung allerdings keine Auskunft geben.

Bauantrag wandert durch die Ämter

Das Problem für die Gemeindeverwaltung: Der Bauantrag von Telefonica musste noch in der jüngsten Sitzung beschieden werden. Eine Frist drohte abzulaufen. Eine frühere Vorlage an den Gemeinderat sei nicht möglich gewesen, weil der Bauantrag aus dem Dezember zunächst dem Landratsamt vorgelegt werden musste.

Letztendlich billigte der Gemeinderat jetzt den Bau des Mastes. Die Gemeinde möchte den Anbieter allerdings bitten, an dessen Stelle den teureren Bau in Stahlbeton-Bauweise zu wählen.