Mönchweiler – Gut besucht wie kaum zuvor war der Neujahrsempfang der Gemeinde Mönchweiler. Neben Vertretern von Gewerbe, Vereinen, Kirchen und anderen Organisationen waren auch zahlreiche Bürger in die Alemannenhalle gekommen. Zentrale Punkte des Abends waren die Neujahrsansprache von Bürgermeister Rudolf Fluck und die Ernennung von Peter Kaiser zum Ehrenbürger. Beim anschließenden Stehempfang ergaben sich für die Besucher viele Gelegenheiten zum Gespräch.
„Um das zu bewahren, was wir uns aufgebaut haben“, fordert Rudolf Fluck gleich zu Beginn seiner Ansprache auf, „Verantwortung für den Erhalt von Werten und Gütern zu übernehmen“. Man dürfte nicht „passiv bleiben und darauf hoffen, dass auch so alles beim Alten bleibt“. Insgesamt fand der Bürgermeister gleichermaßen zuversichtliche wie nachdenkliche Worte. Dabei blickte er auch auf das im vergangenen Jahr in der Gemeinde erreichte und auf Vorhaben in den kommenden Monaten. Die Bundestagswahl sieht Rudolf Fluck als richtungsweisend auch für die Gemeinden. Diese seien zunehmend als verlässlicher Partner für die Bürger gefordert. Es brauche aber auch auf allen Seiten realistische Einschätzungen zum überhaupt möglichen kommunalen Aufgabenumfang und eine Rückbesinnung auf das Notwendige.
Kontinuierlich weiterentwickeln will Rudolf Fluck den Sozialraum in der Gemeinde. Hohe Teilhabe und Lebensqualität nennt er als besonders wichtig. Die Generationenhilfe, die Vereinsstrukturen, Betreuungsangebote in Kinderhaus und Schule, die offene Jugendarbeit seien bereits ein gutes Gesamtpaket. Gemeinsam mit einem Investor wolle die Gemeinde jetzt in der Ortsmitte eine Seniorenwohnanlage mit Tagespflege und ein Gesundheitszentrum umsetzen.
Neujahrsgrüße überbrachten Landrat Sven Hinterseh und die Landtagsabgeordnete Martina Braun (Grüne) in ihren Grußworten. Sven Hinterseh forderte Bürger und Verwaltung auf, auch in einer schwieriger werdender Zeit auf Basis einer guten Ausganglage zuversichtlich zu bleiben. Er verwies darauf, in Mönchweiler sei in den vergangen Jahren ganz vieles richtig gemacht worden. Ähnlich sieht es Martina Braun. Sie betonte: „Man braucht die Situation in Bund und Land nicht beschönigen, man muss aber auch nicht jammern.“
Die höchste Auszeichnung, die eine Gemeinde verleihen kann, wurde Peter Kaiser zuteil. Der Gemeinderat beschloss im Vorfeld des Neujahrsempfangs, ihm die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. Landrat Sven Hinterseh durfte dazu die Laudatio auf Peter Kaiser halten. Er hielt Rückblick auf ganz viele kommunalpolitisch entscheidende und oft wegweisende Themen, zu denen sich Peter Kaiser einbrachte. Das Engagement von Peter Kaiser bezeichnete er als vorbildlich. Sven Hinterseh wünscht sich, dass solches Engagement Motivation für viele Menschen sei, sich für die Gesellschaft einzubringen.
Auch Rudolf Fluck betonte, wie viel die Gemeinde und er selbst Peter Kaiser zu verdanken haben. „Ohne ihn als Weggefährten wäre ich wohl nicht in Mönchweiler“, machte er deutlich.
Peter Kaiser selbst dankte schließlich Familie, Freunden und seinen politischen Unterstützern. Auch er erinnerte an das eine oder andere Thema, das ihn über die Jahre kommunalpolitisch beschäftigte. „Es war eine Zeit, die interessant war, die Spaß und Freude gebracht hat und in der ich mit tollen Menschen zusammenarbeiten konnte“, fasste er die 40 Jahre seiner Zeit im Gemeinderat zusammen. Dabei hofft er mit seiner Sicht auf die Jahrzehnte seines Engagements, „künftig den einen oder anderen für eine Kandidatur für den Gemeinderat gewinnen zu können. So, wie ich die Zeit erlebt habe, kann man mehr profitieren, als dass man Frust erlebt“, so Peter Kaiser.
Den Abschluss der Rednerliste beim Neujahrsempfang, bevor schließlich für den besonderen Anlass noch die Eintragung ins Goldene Buch erfolgte, machte Bürgermeisterstellvertreter Wolfgang Eich. Auch er überbrachte Peter Kaiser seine Glückwünsche und dankte ihm für die gute Zusammenarbeit über die Fraktionen hinweg. Weiter erinnerte er an die Wahlergebnisse des vergangenen Jahres: die Wiederwahl von Rudolf Fluck zum Bürgermeister „mit fast 100 Prozent“, die Wahlen zum Gemeinderat und von Willy Storz in den Kreisrat.
Der unterhaltsame Part des Abends lag bei Sebastian Schnitzer. Der Musikkabarettist, der am 21. März mit einem eigenen Abend in Mönchweiler zu Gast sein wird, zeigte mit flotter Zunge und begleitet mit dem Piano seinen Blick von außen auf die Gemeinde Mönchweiler. Egal ob er vom Wald- oder Eisbaden sang, einen Blick auf Hundebesitzer und ihre Vierbeiner wagte oder vom männlichen Hang zu ausufernden Kabelvorräten berichtete, sein humoristischer Blick auf den Alltag gelang auf den Punkt. Als er zum Abschluss und in vielerlei Hinsicht passend zum Abend die Melodie „I did it my way“ anstimmte, griff auch noch Bürgermeister Rudolf Fluck zum Instrument.