Das alte Feuerwehrhaus von Mönchweiler hat keine Zukunft mehr: die Fahrzeughalle zu klein für moderne Löschfahrzeuge, keine Umkleiden und Sanitärräume für Frauen. Ein Umbau ließe sich wirtschaftlich nicht darstellen. Ein neues Gerätehaus muss her.
Diese Entscheidung hat der Gemeinderat unter anderem auf Grundlage des Feuerwehrbedarfsplans längst getroffen. Jetzt galt es noch die Frage des Standortes eines neuen Gerätehauses zu treffen. Die fiel am Ende einstimmig. Das neue Gerätehaus wird auch wieder im Innerdorf, hinter dem Rathaus, gebaut.
Die zwei Standort-Alternativen
Die wegweisende Entscheidung des Standorts wollte das Gremium nicht aus dem Bauch heraus fällen. Deshalb wurde das Ingenieurbüro Sättele aus Unadingen beauftragt, zwei Alternativplanungen zu erstellen. Diese liegen jetzt vor.
Untersucht wurden der Standort des alten Gerätehauses hinter dem Rathaus und ein Standort im Gewerbegebiet. Infrage wäre das Gelände der früheren Kantine der Firma Zeyko gekommen. Die Gemeinde hätte es erwerben können.
Der Baukörper des Gerätehauses wäre an beiden Standorten identisch, würde also die gleichen Baukosten verursachen. Ingenieur Bernd Sättele rechnet mit rund zwei Millionen Euro zuzüglich der Kosten für Inventar, Gebäudeabbruch, Verkehrsflächen und eventuell Grundstückserwerb. Die Entscheidung konnte also rein der Zweckmäßigkeit folgen.
Eindeutige Aussage des Kommandanten
Kommandant Gerd Wimmer, bei der Sitzung aufgrund eines Auslandsaufenthalts mit einer Stellungnahme per Video eingespielt, plädierte deutlich für den Standort im Innerdorf. Bei den Einsatz- und Ausrückzeiten geht er von rund 40 Prozent höherem Zeitaufwand beim Standort Gewerbegebiet aus.

Außerdem werde die Feuerwehr mit einem Standort „zentral im Dorf“ mehr wahrgenommen. Sie sei bürgernäher. Das sei für die Nachwuchsgewinnung wichtig. Und auch die Jugendfeuerwehr müsse sich nicht im Gewerbegebiet treffen.
Weiter spreche die räumliche Nähe zur Gemeindeverwaltung für den Standort Innerdorf. Das könne bei größeren Einsatzlagen oder im Krisenfall entscheidend sein. Die An- und Abfahrt vorbei am Rathaus und dann auf die Hindenburgstraße habe sich in der Vergangenheit nicht als großes Problem dargestellt und sei auch bei einer Verkehrsschau nach der Einrichtung eines Einbahnverkehrs um das Rathaus als unproblematisch eingeschätzt worden. Diese Argumente teilt auch Kreisbrandmeister Florian Vetter in einer schriftlichen Stellungnahme.
Gemeinderat froh über Prüfung von Alternativen
Im anschließenden Austausch bestätigten die Gemeinderäte noch einmal ihre Entscheidung für die Prüfung zweier Standorte, schlossen sich letztlich aber auch einmütig der Argumentation der Feuerwehr und damit der Fachleute für den Standort im Innerdorf an.
So sagte Willy Storz, ein Standort „im Herzen der Gemeinde“ entspreche auch „dem dörflich sozialen Charakter“ der Wehr. Gleichzeitig plädierte er „eine gute Kosten-Nutzen-Rechnung beim Neubau“ aufzumachen. Es müsse ein Industriebau, ein Zweckbau werden.

Ralph Kaltenbach gestand ein, zunächst den Standort Gewerbegebiet favorisiert zu haben, jetzt aber auch vom Standort Innerdorf überzeugt zu sein.
Peter Müller, früherer Kommandant und selbst erfahrener Feuerwehrmann, bezeichnete die Planung am bisherigen Standort „als optimal“. Es seien „praktische und nicht historische Gründe“, die für den Standort sprächen. Lisa Kocht machte deutlich: „Wenn es wirklich brennt, sind wir um jede Minute, die die Feuerwehr früher da sein kann, dankbar.“

Es sei aufgrund der Haushaltslage die Pflicht des Gemeinderates gewesen, die Standorte abzuwägen, machte Thorsten Fitzon deutlich. Es dürfe nicht sein, dass man aufgrund von Mehrausgaben für das Gerätehaus an anderer Stelle in der Gemeinde sparen müsse. Und auch Andreas Staiger betonte, für eine Entscheidung, die man „nur einmal alle hundert Jahre trifft“, dürfe man sich auch etwas mehr Zeit lassen.
Auf Nachfrage von Lukas Lehmann sagte Bürgermeister Rudolf Fluck, dass das vorhandene Wohngebäude auf dem neuen Standort auf jeden Fall weichen müsse. Es sei in schlechterem Zustand als es der äußerliche Anschein vermuten lasse.
„Die Fördermittel voll abgreifen“
Für die Fläche hinter dem Rathaus wurden am Donnerstag zwei mögliche Positionierungen des im Vergleich zum jetzigen Gerätehaus größeren Neubaus vorgestellt: einmal, ermöglicht durch einen zusätzlichen Grundstückstausch mit Nachbarn, ähnlich dem jetzigen Standort und einmal um 45 Grad gedreht und weiter nach hinten versetzt, sodass ein größerer Vorplatz entsteht.
Mit der einstimmigen Entscheidung des Gemeinderates kann die Gemeindeverwaltung jetzt die nächsten Schritte gehen. Bis Ende des Jahres sollen die Grundlagen stehen, so Bürgermeister Rudolf Fluck. Auch Fördermittel des Landkreises und aus dem Ausgleichsstock können jetzt beantragt werden. „Ich möchte die mögliche Förderung voll abgreifen“, machte der Bürgermeister deutlich.