Mit dem Label Dorfurlaub wollen die Tourismus-Verantwortlichen wieder mehr Gäste in den Schwarzwald locken. „Moderne Möbel und Leder-Sitzgarnituren sind dabei eher weniger authentisch“, erklären Steffi Laube und Hans-Peter Weis vom Ferienland bei der zweiten Veranstaltung dieser Art – diesmal in Schönwald und ohne Gastgeber.
Nach dem überraschend guten Auftakt mit mehr als 90 Teilnehmern in Schonach seien derzeit etwa 25 Gastgeber dabei, ihre Unterkünfte dahingehend anschauen zu lassen, ob sie den Bezug in Sachen Architektur und Inventar zum Schwarzwald bieten. Daher seien diese bei der zweiten Zusammenkunft nicht eingeladen worden, betonte Hans-Peter Weis, der gemeinsam mit Steffi Laube die nächsten Zusammenkünfte gestalten werde.
Eingeladen habe man für den zweiten Abend die Produzenten von lokalen und regionalen Produkten oder Gaststätten mit regionalem Angebot, Vereine mit sozialem oder regionalen Hintergrund, Handwerker und Holzschnitzer. Aus diesen Kreisen war lediglich Christine Zimmermann dabei, die mit ihrem Bauernmarkt als Vermarkterin für verschiedene regionale Erzeuger auftrat und zugleich den Heimatverein Schönwald vertrat.
Bleiben werde wohl das Motto der beiden Dörfer, für Schonach „Das Dorf der Kuckucksuhren“ und für Schönwald der „Geburtsort der Kuckucksuhr“. Das Projekt soll keineswegs die normalen Werbemaßnahmen für den örtlichen Tourismus ersetzen, sondern vielmehr ergänzen. Das Projekt sei, wie Weis erklärte, für die Teilnehmer kostenlos und werde über die Schwarzwald-Tourismus GmbH werblich unterstützt. Mit im Boot sei auch die Hochschwarzwald Tourismus GmbH (HTG), das Land Baden-Württemberg stehe ebenfalls bereit. Ziel sei ein Netzwerk, das sich durch regen Austausch stetig weiterentwickle.
Präsentation für Minister
Dazu gab Weis die Erläuterung, dass beteiligte Gastgeber in den nächsten Wochen Willkommens-, Frühstücks- oder Vesperkörbe mit Produkten aus der Region zusammenstellen, die am 22. August in Bräunlingen-Unterbränd Minister Guido Wolf präsentiert werden sollen, wenn dieser dort hinkomme. Der Gast solle die Möglichkeit erhalten, einen solchen saisonalen Korb (oder mehrere) schon bei der Zimmerbestellung zubuchen zu können. Wenn irgend möglich, soll noch vor dieser Präsentation eine weitere Zusammenkunft erfolgen.
Leider hatten sich gerade mal vier Interessierte eingefunden, von denen das Gros das zusätzliche Werbeangebot nach eigenem Bekunden eigentlich nicht brauche – „wenn wir mitmachen, dann aus Solidarität“, betonte beispielsweise Manfred Fattler, der seine Frau Theodora als Betreiberin des Schweizerhauses vertrat. Er finde Freundlichkeit wichtiger als irgendwelche Willkommenskörbe, stellte er klar.