Schonach – Empörung in Schonach: „Vor etwas mehr als zwei Wochen wurde bekanntgegeben, dass es zwischen Schonach und Elzach keinen öffentlichen Nahverkehr mehr geben wird. Die gesamten Gemeinden in Obertal und Rohrhardsberg sind nun ohne öffentlichen Nahverkehr“, so der Vorwurf von Alexander Frost. Das Ganze werde in einer für ihn etwas unklaren Sprache mit „Fahrplanwechsel“ beschrieben – in Wirklichkeit handele es sich jedoch um eine vollständige Einstellung des öffentlichen Personennahverkehrs. Ältere Menschen im Obertal, darunter auch seine Eltern, hätten ihm gegenüber ihren Schock zum Ausdruck gebracht, als sie von der Nachricht erfuhren. Es sei für sie alle eine sehr unangenehme Überraschung. Die Verbindung sei die einzige vernünftige Alternative zur Schwarzwaldbahn, wenn diese wegen Reparaturen geschlossen oder kaputt sei, was seiner Meinung nach häufig vorkomme.

Um die öffentliche Meinung dazu kennenzulernen, habe er eine Online-Petition gegen die Schließung gestartet und an jeder betroffenen Bushaltestelle kleine Plakate mit Informationen über die Petition aufgehängt, dieser hätten sich in nur wenigen Tagen deutlich mehr als 100 Personen angeschlossen.

Für den ÖPNV ist das Landratsamt zuständig. Pressesprecherin Heike Frank erklärte auf Anfrage unserer Redaktion: „An den Wochenenden gab es bislang ein Fahrplanangebot der Linie 7274 zwischen Triberg, Schonach und Elzach. Diese Linie heißt seit September Linie 260. Allerdings werden seither nur noch Fahrten zwischen Elzach und der Haltestelle Schonach-Wälderhaus angeboten. Es entfallen somit die durchgehenden Fahrten von Elzach bis Schonach oder Triberg und zurück. Reisende von Triberg nach Elzach können die Schwarzwaldbahn bis Haslach i. K. und von dort den Bus 280 nach Elzach wählen. Zwischen Triberg und Schonach verkehrt wie gewohnt die Linie 550 mit dem bekannten Fahrplan.“

Es sei aber so, dass es schon nach dem bisherigen Fahrplan der Linie 7274 zwischen der Kreisgrenze am Wälderhaus und Schonach/Triberg an Wochentagen keine Verbindungen gab, lediglich samstags sowie an Sonn- und Feiertagen wurden noch je vier Verbindungen in beiden Richtungen angeboten.

Der Landkreis habe 2022 versucht, im Bereich Schonach ein Rufbusangebot zu etablieren, das auch den Bereich Rohrhardsberg erschlossen hätte. Leider habe dieses Angebot wieder eingestellt werden müssen. Denn obwohl die Gemeinden Schonach und Schönwald mit viel Engagement dafür warben, wurde es „absolut unzureichend in Anspruch genommen“. Dennoch: Die Kreisverwaltung sei derzeit dabei, eine Konzeption für die Einführung eines modernen On-Demand-Angebotes zu entwickeln. „Die Umsetzung wird nicht zuletzt auch von der finanziellen Machbarkeit abhängen“, so Frank.