Der Schonacher Kurgarten soll erblühen und es soll darin summen, surren und flattern. Die ersten Flächen mit Samen heimischer Wildblumen wurden nun angesät. Das Projekt „Blühendes Schonach“ setzt die Gemeinde zusammen mit dem Naturpark Südschwarzwald und Bad Dürrheimer Mineralbrunnen um.
- Das Projekt: Bereits 2013 startete der Naturpark Südschwarzwald seine Kampagne „Blühender Naturpark“, an der sich mittlerweile mehr als 60 Mitgliedsgemeinden beteiligen. Gemeinsam mit ihnen und anderen Partnern, wie Naturschutzverbänden und Imkervereinen, soll dem deutlichen Rückgang der Insektenfauna entgegengewirkt werden.
- Die Ziele: Durch das Ausbringen von gebietsheimischen Blumensaaten auf innerörtlichen Flächen und eine zielgerichtete Pflege dieser Bereiche werden der Lebensraum und das Nahrungsangebot für Wildbienen, Schmetterlinge und andere gefährdete Insektenarten erhalten. Die Öffentlichkeit soll mit ins Boot geholt werden, um Akzeptanz zu erreichen und potenzielle Nachahmer anzusprechen.
- Die Pilotgemeinden: Schonach ist neben Freiamt eine von zwei Pilotgemeinden, in denen die Kampagne nun mit Hilfe von Bad Dürrheimer Mineralbrunnen auf besonders breiter Basis umgesetzt werden soll. Über öffentliche Informationsveranstaltungen und die Bildung eines Netzwerks zwischen Experten und interessierten Bürgern soll das Thema Blühflächen und Wiesen im Bewusstsein der Bevölkerung verankert und dauerhaft vorangebracht werden. Vorbild hierfür ist auch die Aktion „Bad Dürrheim blüht auf“, die vor drei Jahren ins Leben gerufen wurde.
- Infoveranstaltung: Zum Auftakt der Kampagne hatte es im Oktober 2019 eine erste Informationsveranstaltung im Schonacher Rathaus gegeben, die auf reges Interesse gestoßen war. Damals hatte Holger Wegner vom Naturpark Südschwarzwald über das Insektensterben informiert und die Kampagne „Blühender Naturpark“ vorgestellt. Mineralbrunnen-Geschäftsführer Ulrich Lössl verdeutlichte die enge Beziehung von artenreicher Vegetation und dem gesunden Boden, auf dem sie wachse und durch den ein reines Wasser fließe.
- Gemeinde als Vorbild: Mit Hilfe des Projektes möchte nun auch die Gemeinde Schonach verstärkt insektenfreundliche Maßnahmen auf den gemeindeeigenen Freiflächen umsetzen. Bürgermeister Jörg Frey: „Die Aktivitäten der Gemeinde sollen beispielgebend sein und die Bürgerinnen und Bürger animieren, in ihren Gärten und auf ihren Balkonen ebenfalls insektenfreundliche Maßnahmen umzusetzen.“
- Viele Möglichkeiten: Denn auch kleine Flächen zählen: Von der Wildblumensaat im Balkonkasten oder einem heimischen Gehölz im Vorgarten bis hin zum Zierrasen, der nur noch zwei oder dreimal jährlich gemäht wird und sich zur Blumenwiese entwickelt – man kann zahlreiche Ideen selbst umsetzen.
- Erste Aktion: Zwei prominent im Schonacher Kurgarten gelegene Flächen wurden jetzt mit gebietsheimischen Wildblumensamen eingesät. Sie haben eine Gesamtgröße von zirka 1500 Quadratmetern. Werkhofmitarbeiter Andreas Fischer und Gemeindegärtnerin Michaela Kienzler führten die Einsaat per Hand aus. Vorher hatten sie die Flächen im Abstand von mehreren Wochen mehrmals gefräst und geeggt, damit sie möglichst frei von unerwünschten Beikräutern waren. Allerdings war es coronabedingt nicht möglich, dass Schüler der Dom-Clemente-Schule bei der Aussaat helfen. Aber die Schule und auch der Rotary-Club möchten sich in Zukunft aktiv beteiligen.
- Die Mischung: Das Saatgut besteht aus überwiegend mehrjährigen Kräuterarten und heimischen Gräsern, die sich zu einer vielfältigen, dauerhaften Wiese entwickeln sollen. Damit jedoch bereits im ersten Jahr optische Effekte sichtbar werden, enthält die Mischung auch einjährige Feldblumen wie Klatschmohn.