Die Polizei wollte nichts unversucht lassen. Es wird immer noch nach Dirk Brünker gesucht. Allerdings verliefen Suchaktionen wie die am 28. Dezember bislang erfolglos. Doch was ist mit dem Handy des Vermissten? Lässt sich das vielleicht orten?
Dazu hat die Polizei die Herstellerfirma Apple in Kalifornien kontaktiert. Die Frage: Ob es dort vielleicht möglich sei, das Handy von Dirk Brünker zu orten?
Nach Angaben von Polizeisprecher Jörg-Dieter Kluge am 28. Dezember ist dies aber letzten Endes nicht möglich gewesen. Der Grund klingt zunächst profan. Das Gerät des Gesuchten sei „entweder ausgeschaltet oder der Akku ist leer“.
Nur mit Einverständnis
Die Polizei könne grundsätzlich in Notfällen, wie er im Fall des Vermissten vorliegt, mit Einverständnis von Angehörigen auch eine Ortungen beim Netzbetreiber beantragen. Dann werden Telefone über die einmalige und gerätespezifische IMEI-Nummer ( International Mobile Equipment Identitbei) den Netzbetreibern aufgerufen.
Jedes Mobiltelefon hat eine solche unveränderbare Nummer. Diese Zahlenkombinationen wiederum können die Geräteposition, so die Mobiltelefone angeschaltet sind, in sogenannten Funkzellen erkennbar machen. Funkzellen sind räumlich definierte und virtuelle Abschnitte rund um die Mobilfunkmasten.
Im Internet gibt es viele Beiträge, wonach eine Ortung auch von ausgeschalteten oder zerstörten Handys möglich sein soll. Polizeisprecher Kluge wischt solche Bemerkungen rundweg vom Tisch. „Das geht nicht. Hat ein Gerät kein Strom, dann ist das wie tote Masse“, versichert er.
Im Fall von Dirk Brünkers iPhone habe sich die Polizei nicht nur an Apple sondern auch an den Netzbetreiber gewandt, bei dem das Gerät angemeldet war. Sowohl Apple als auch der Netzbetreiber hätten, so Kluge weiter, den Fall geprüft und festgestellt, dass eine Ortung nicht möglich sei. Zurückgeführt werde dies von beiden Firmen darauf, dass das iPhone nicht eingeschaltet ist.
Bei ihm war das Handy nie aus
Die Angehörigen von Dirk Brünker hatten schon vorab erklärt, dass das Telefon des Gesuchten ungewöhnlicherweise aus sei. Der Vermisste schalte sein Handy nie aus, heißt es gegenüber dieser Redaktion aus Angehörigenkreisen. Die Familie schlussfolgert, dass der Gesuchte deshalb entweder verunglückt oder dass ihm auf andere Weise etwas zugestoßen sein muss. Der Villinger ist auf Medikamente zur Stabilisierung seines Gesundheitszustands angewiesen, wird weiter von Angehörigen erklärt.
Apple selbst bietet wie andere Hersteller auch eigene Ortungsdienste für verlorene Geräte an. Der Dienst muss aber vom Eigentümer des Geräts freigeschaltet werden. Dann ist bei Verlust – und bei eingeschaltetem Gerät – die Ortung des eigenen Geräts möglich. Der Standort des Handys wird dann auf einer Karte angezeigt.