Es war ein teuflisch gutes Fest, was die Narrenzunft Dauchingen da zu ihrem 44-jährigen Bestehen auf die Beine gestellt hat. Drei Tage lang bestimmten Umzüge und närrisches Treiben das Ortsgeschehen, das mit dem großen Narrentreff der Schwarzwälder Narrenvereinigung am Sonntag seinen krönenden Abschluss fand.

4500 Hästrager und rund 10 000 Zuschauer feierten ausgelassen und friedlich. Derweil gab es beim Umzug Rätselraten um gleich zwei neue Narrenfiguren der Gastgeberzunft.

Zunftmeister Volker Ositschan (Mitte, mit Zylinder und Umhang) führt den Jubiläumsumzug zum 44-jährigen Bestehen der Narrenzunft ...
Zunftmeister Volker Ositschan (Mitte, mit Zylinder und Umhang) führt den Jubiläumsumzug zum 44-jährigen Bestehen der Narrenzunft Dauchingen an. Er zieht eine rundum positive Bilanz des dreitägigen Festwochenendes. | Bild: Sprich, Roland

„Es war einfach genial und es hat alles gepasst, von Freitag bis Sonntag“, zieht Zunftmeister Volker Ositschan am Montagmorgen eine rundum zufriedene Bilanz des närrischen Wochenendes.

Narri, Narro. In der Ehrenkutsche am Umzugsbeginn fahren Ehren-Narrenrat Michael Merz und Ehrenmitglied Kurt Müller mit.
Narri, Narro. In der Ehrenkutsche am Umzugsbeginn fahren Ehren-Narrenrat Michael Merz und Ehrenmitglied Kurt Müller mit. | Bild: Sprich, Roland

Begonnen mit dem Aufstellen des Narrenbaums vor der Zunftstube am Freitag und dem anschließenden Hemdglonkerumzug, bei dem rund 1500 Teilnehmer im Nachthemd und Zipfelmütze teilnahmen über den bunten Kinderumzug am Samstag, wo die Kindergruppen von 40 Narrenzünften durch die Straßen zogen, sprach er von einem perfekten Fest.

Zu dem neben dem Feiern auch jede Menge Arbeit gehörte. „Allein wir von der Narrenzunft hatten über das Wochenende 350 Arbeitsschichten zu besetzen“, gewährte Ositschan einen Blick hinter die Kulissen.

Die Tracht ist ebenfalls ein Häs, das in den 1920er Jahren wohl zur Dauchinger Fasnacht gehörte.
Die Tracht ist ebenfalls ein Häs, das in den 1920er Jahren wohl zur Dauchinger Fasnacht gehörte. | Bild: Sprich, Roland

Beim Brauchtumsabend am Samstag in der Festhalle gab es eine Überraschung, als mit Hansel und Tracht zwei neue Narrenfiguren vorgestellt wurden.

„Diese Figuren stammen von der Vorgängerzunft Narrhalla Dauchingen, die es in den 1920er Jahren gab“, erklärt Volker Ositschan.

So sah Fasnacht vor 100 Jahren aus. Der Hansel wurde nach einer Vorlage der früheren Dauchinger Narrenzunft Narrhalla fürs Jubiläum mit ...
So sah Fasnacht vor 100 Jahren aus. Der Hansel wurde nach einer Vorlage der früheren Dauchinger Narrenzunft Narrhalla fürs Jubiläum mit acht Häsern neu angefertigt. | Bild: Sprich, Roland

Zum Jubiläum wurden acht Hansel- und sechs Trachtenhäser neu angefertigt, die künftig bei auserwählten Umzügen auf der Straße mitlaufen werden.

So werden Hansel und Tracht am kommenden Sonntag beim Jubiläumsumzug der Wettizunft in Behla, die zugleich Patenzunft ist, zu sehen sein. „Unsere Hauptfigur wird aber der Teufel bleiben“, so der Zunftmeister.

Pfui Teufel: Die Dauchinger Teufel treiben seit 44 Jahren ihr närrisches Unwesen. Die Gruppe ließ sich am Sonntag zu Recht groß feiern.
Pfui Teufel: Die Dauchinger Teufel treiben seit 44 Jahren ihr närrisches Unwesen. Die Gruppe ließ sich am Sonntag zu Recht groß feiern. | Bild: Sprich, Roland

Den Höhepunkt des Jubiläumswochenendes erreichte die Narrenzunft schließlich am Sonntag. 63 Gruppen, hauptsächlich Mitgliedszünfte der Schwarzwälder Narrenvereinigung, kamen zum achten Schwarzwälder Narrentreff nach Dauchingen. Und präsentierten gelebtes Brauchtum und friedliches Miteinander. „Es gab keinerlei Ausschreitungen“, freute sich der Zunftmeister.

Mit einem närrischen Handwerkervesper ließen die Dauchinger Teufel ihr Jubiläumswochenende am Montagnachmittag unter anderem mit den Dörr-Brüdern, D‘ Alläfänzigä und den Necklermer ausklingen.

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