Die Energiepreise steigen – die Wassertemperaturen fallen. Nicht nur den Bürgern machen die hohen Energiekosten zu schaffen – auch manche Hallenbäder der Region ergreifen spürbare Maßnahmen, um Gas und Strom einzusparen. Der SÜDKURIER hat sich umgehört, wie und in welchen Bereichen die Bäder ihren Betrieb einschränken.
AquaSol in Rottweil
So wie bei vielen anderen Hallenbädern in der Umgebung war die erste Maßnahme des AquaSol in Rottweil, die Wassertemperaturen der Becken herunterzufahren. Das Schwimmerbecken wurde von 28 auf 26 Grad heruntergeregelt, die Temperatur im Nichtschwimmerbecken beträgt nun 28 statt 30 Grad und im Planschbecken hat das Wasser 30 statt 32 Grad. Auch die Raumtemperatur wurde um zwei Grad gesenkt.
Doch dabei ist es nicht geblieben. Zusätzlich musste das AquaSol einzelne Bereiche wie den Dampfraum und das Soleinhalatorium im Solebereich vorerst schließen sowie die Rotlichtlampen der Wärmehalle abschalten. In der Aquasauna sind das Tavernen-Bad, das Gradierwerk und die Lichtersauna zurzeit geschlossen, berichtet Melissa Schenk. Dennoch: Die Eintrittspreise bleiben konstant und man kann das Bad unverändert täglich von 10 bis 20 Uhr besuchen.
TuWass in Tuttlingen
Auch im Hallenbad TuWass in Tuttlingen wurden Einschränkungen vorgenommen. Die bisherigen Warmbecken des Saunabereichs sind nun nicht mehr beheizt und die Wassertemperaturen der Warmduschen wurden abgesenkt.
Zudem betragen die Temperaturen der Whirlpools jetzt nur noch 26 statt 36 Grad. Man muss sich also auf weniger Komfort einstellen, wenn man in den Pools ein bisschen entspannen möchte.
Auch das Schwimmerbecken hat nun eine Temperatur von 24 statt 27 Grad und sogar im Rutschen-Bereich wurde von 32 auf 26 Grad reduziert.
Zudem hat das TuWass die Dampfbäder abgeschaltet sowie den Thermalaußen- und -innenbereich geschlossen. Auch ist das gastronomische Angebot bis auf Weiteres eingeschränkt.
Obwohl der Betrieb seine Öffnungszeiten reduziert hat, kann man das Bad zumindest von Montag bis Samstag von 11 bis 20 Uhr und sonntags von 8 bis 20 Uhr zu den regulären Eintrittspreisen besuchen.

Aquari in Hüfingen
Das Hallenbad Aquari in Hüfingen hat ebenfalls Energiesparmaßnahmen ergriffen. Auch dort werden die Wassertemperaturen um jeweils zwei Grad gesenkt.
Konkret: Das Wasser im Kleinkinderbecken hat jetzt 31 statt 34 Grad und im Wellnessbecken 30 statt 32 Grad. Die Temperatur im Sportschwimmbecken wurde von 28 auf 26 Grad heruntergefahren. Allerdings gibt es Warmbadetage, die sogenannten Wohlfühlwochenenden, dann wird das Sportschwimmbecken wieder auf 28 Grad aufgeheizt.
Duschen wird übrigens nicht mehr ganz so angenehm sein, denn dort wurde die Wassertemperatur sogar um zehn Grad gesenkt. Und die Raumtemperatur ist jetzt um zwei Grad kühler als bislang gewohnt.
Als weitere Sparmaßnahme hat das Aquari vorerst die Außenbecken geschlossen. Der Wellnessbereich mit Sprudelliegen, Massagedüsen und Bodenblubblern kann somit von den Badegästen nicht mehr genutzt werden.
Die Eintrittspreise hat das Aquari wegen der steigenden Energiepreise erhöht. Ein Einzelticket für Erwachsene für zwei Stunden kostet jetzt zum Beispiel sechs Euro.
Die Öffnungszeiten bleiben jedoch unverändert. Montags ist das Bad geschlossen. Dienstags und freitags kann man von 6.30 bis 8.30 Uhr zum Frühschwimmen kommen. Von Dienstag bis Freitag hat das Bad von 15 bis 21 Uhr geöffnet. Samstags können Badegäste von 14 bis 21 Uhr kommen und an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 19 Uhr.

Neckarbad und Hallenbad in Villingen-Schwenningen
Die Bäder in Villingen-Schwenningen sparen ebenfalls Energie. Auch sie haben die Wassertemperaturen der Schwimmerbecken auf 26 Grad, der Nichtschwimmerbecken auf 27 Grad und der Planschbecken auf 28 Grad abgesenkt. Die Raumtemperatur beträgt in den Umkleidekabinen 21 Grad.
Darüber hinaus wurde im Schwenninger Neckarbad bereits das Dampfbad geschlossen. Weitere Maßnahmen zur Schließung bestimmter Bereiche wurden zumindest vorerst noch nicht beschlossen.
Bis Jahresende 2022 bleiben im Neckarbad und Hallenbad die Eintrittspreise unverändert. Doch ab dem 1. Januar wird auf den regulären Eintrittspreis ein Energiebeitrag von 30 Cent pro Karte aufgeschlagen.
Die Öffnungszeiten sollen dagegen konstant bleiben. Das Hallenbad in Villingen hat montags und donnerstags geschlossen, geöffnet hat es mittwochs und freitags von 6.30 bis 20.30 Uhr und am Wochenende von jeweils 8.30 bis 18 Uhr. Das Neckarbad in Schwenningen hat montags von 13 bis 21 Uhr, von Dienstag bis Freitag von 6.30 bis 21 Uhr und am Wochenende von 9 bis 20 Uhr geöffnet.

Hallenbad in Schönwald
Nicht jedes Bad kommt allein mit Energiesparmaßnahmen wie Absenkung der Wassertemperatur oder Schließung einzelner Bereiche finanziell über die den Winter.
Besonders kleinere Bäder wie das Hallenbad in Schönwald müssen den Betriebe vorerst über den Winter einstellen, um Gas und Strom zu sparen. Dabei spielt auch das Risiko eine Rolle, dass die Preise noch weiter ansteigen werden. Als Wiedereröffnungstermin des Hallenbads in Schönwald ist vorerst der 1. Juli 2023 angesetzt.

Badeparadies Schwarzwald in Titisee-Neustadt
Das Erlebnisbad in Titisee-Neustadt kann sein Bade- und Freizeitangebot im gewohnten Umfang voll aufrechterhalten. Mithilfe von regionalen und regenerativen Energieträgern kann das Badeparadies nach eigenen Angaben seinen Badegästen einen uneingeschränkten Besuch garantieren.
Seit 2010 wird der hauseigene Biomassekessel mit Hackschnitzeln betrieben. Zudem wird aus dem Stromnetz zu 100 Prozent Ökostrom gewonnen, teilen die Betreiber mit.
Die Wasser- und Raumtemperaturen bleiben also unverändert. Und es sei auch keine Veränderung der Öffnungszeiten oder eine Erhöhung der Eintrittspreise geplant, so die Betreiber.
Montags und dienstags hat der Bereich Galaxy regulär geschlossen, geöffnet hat dieser von Mittwoch bis Freitag von 14 bis 22 Uhr und am Wochenende von 9 bis 22 Uhr. Die Bereiche Palais Vital und Palmenoase haben die ganze Woche täglich von 9 bis 22 Uhr geöffnet.

Solemar und Minara in Bad Dürrheim
Das Solemar kann sein Angebot aufrechterhalten. Becken, Dampfbäder und Saunen können somit weiter genutzt werden. Allerdings wird die Temperatur der 13 Innen- und Außenbecken von 33 bis 37 Grad und die der drei Whirpools von 28 bis 36 Grad um jeweils ein Grad gesenkt. Die Wassertemperatur der Kinderbecken bleibe gleich, so die Betreiber.
Auch die Öffnungszeiten und Eintrittspreise bleiben konstant.
Die Solemar-Therme hat von Montag bis Donnerstag sowie an Wochenenden von 9 bis 22 Uhr geöffnet. Freitags kann man ab 9 bis 23 Uhr kommen. Eine Einzelkarte für ein drei Stunden Tarif kostet für einen Erwachsenen 14,90 Euro.
Dagegen hat das Hallenbad Minara in Bad Dürrheim seit 1. November für vier Monate geschlossen, um so in der Energiekrise viele Kosten zu sparen.

Badschnass in Schramberg-Sulgen
Aufgrund der hohen Energiekosten schließt nun auch das Hallenbad Badschnass seine Dampfgrotte, die normalerweise eine Temperatur von 42 Grad hat. Andere Einschränkungen oder Wasserabsenkungen müssen die Badegäste jedoch nicht fürchten. Besonders das Planschbecken hat nach wie vor eine Temperatur von 32 Grad.
Eine Preiserhöhung oder Änderung der Öffnungszeiten wird auch nicht vorgenommen.
Eine Tageskarte für einen Erwachsenen ab 18 Jahren kostet nach wie vor 5 Euro. Das Hallenbad hat weiterhin montags von 14 bis 21 Uhr sowie mittwochs von 6.30 bis 21 Uhr geöffnet. Donnerstags, freitags und am Wochenende kann man das Bad von 9 bis 21 Uhr besuchen.

Hallenbad in St. Georgen
Auch kleinere Hallenbäder, wie das in St. Georgen, müssen Maßnahmen vornehmen, um Energie zu sparen. Die Wassertemperatur des Nichtschwimmerbeckens beträgt 29 Grad, sowie die des Schwimmerbeckens 26 Grad. Auch die Raumtemperatur wurde auf 28 Grad gesenkt.
Eine Veränderung der Eintrittspreise oder Öffnungszeiten ist dennoch nicht zu erwarten.
Das Bad hat montags geschlossen. Dienstags und donnerstags kann man es von 14 bis 21 Uhr sowie mittwochs von 6.30 bis 10.30 Uhr und 14 bis 19 Uhr besuchen. Freitags hat das Hallenbad von 13 bis 17.30 Uhr und samstags von 10 bis 21 Uhr geöffnet. An Sonn- und Feiertagen kann man ab 8 bis 19 Uhr ins Hallenbad nach St. Georgen kommen.