Das idyllisch gelegene Achdorfer Tal hat schon immer eine ganz besondere Anziehungskraft auf die Menschen ausgeübt – hier kann man in herrlicher Landschaft wandern und die Ruhe genießen. Besonders beliebt sind die nahegelegene Wutachschlucht und die Wutachflühe. Auch der bekannte Schluchtensteig führt durch Achdorf.

Idyllisch im Tal der Wutach gelegen präsentiert sich Achdorf im Jubiläumsjahr.
Idyllisch im Tal der Wutach gelegen präsentiert sich Achdorf im Jubiläumsjahr. | Bild: Müller, Jürgen

So spielt die kleine Gemeinde im Tal eine große Rolle im Tourismus-Angebot der Stadt Blumberg. „Das Dorfjubiläum soll zu einem Fest für die ganze Bevölkerung und nicht nur der Vereine werden“, betont Christoph Sosinski, der als stellvertretender Ortschaftrat Mitglied im Festausschuss ist. „Wir sind noch auf der Suche nach Helfern.“

Bald 500 Jahre Scheffellinde

Ein gewichtiges Stück Geschichte schreibt das Landgasthaus Scheffellinde: 1543 erwähnt die Chronik erstmals ein Wirtshaus in Achdorf mit dem Recht, „Fremde zu beherbergen und Hochzeits-, Tauf- und Tanzveranstaltungen abzuhalten“. Der Schankbetrieb gehörte zu einem herrschaftlichen Meierhof, der in seiner Blütezeit außerdem eine Mühle, ein Sägewerk, eine Drechslerei und – man höre und staune – eine Brauerei umfasste.

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Die Mühlen hatten einst große Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung, aber auch für die Herrschaft, die vom Müller den Lehenszins einforderte. Der Müller von Achdorf musste dem Kloster St. Blasien alljährlich und ohne Verzug „11 Mutt Kernen, drei Hühner und einhundert Eier“ abliefern.

Joseph Victor von Scheffel war Stammgast

Im 19. Jahrhundert wurde das Gasthaus Linde zur Haltestelle für Postkutschen. Diese brachten regelmäßig den Schriftsteller Joseph Victor von Scheffel, der in Donaueschingen am Fürstenhof arbeitete, ins Achdorfertal. Der berühmte Stammgast durchzechte nicht zuletzt wegen der reizenden Wirtstochter Josefine in der heutigen Scheffelstube so manche Nacht.

Die Scheffellinde hat ein interessantes Stück Achdorfer Geschichte geschrieben. B
Die Scheffellinde hat ein interessantes Stück Achdorfer Geschichte geschrieben. B | Bild: Müller, Jürgen

Nach seinem Tod wurde die Linde zum Gedenken an den bekannten Schriftsteller zur heutigen „Scheffellinde“, die auch bei den Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr zu schauspielerischen Ehren kommt. Nikolaus Kaiser bereitet ein Freilicht-Theaterstück vor, „Die Scheffellinde von Achdorf“, das zum Start der Jubiläumsfeier am Freitag, 4. Juli, aufgeführt wird. Dazu sucht der Regisseur Laienschauspieler.

Brauchtumsforscher Werner Metzger hält Festrede

Damit wären wir bei den Feierlichkeiten zum 1250. Geburtstag: Das Festbankett geht am Samstag, 22. März 2025, ab 19 Uhr im Haus des Gastes (HdG) über die Bühne. Gastgeber ist Blumbergs Bürgermeister, Markus Keller, mit der Geschichte Achdorfs befasst sich der Festredner Professor Werner Metzger, der auch als Kenner der schwäbisch-alemannischen Fastnacht im Rundfunk und Fernsehen bekannt ist. Zur Sprache kommt auch die Chronik über die letzten 50 Jahre, die an „Blumberg einst und jetzt“ von Paul Willimski anknüpft.

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Die eigentliche Jubiläumsfeier findet vom 4. bis 6. Juli ebenfalls im und um das HdG statt. Der Freitagabend steht, wie bereits erwähnt, ganz im Zeichen der Freilicht-Theater-Aufführung, zudem spielen an diesem Abend verschiedene Blasmusiken zur Unterhaltung der Gäste auf. Brass-Musik pur ist dann am Samstag angesagt, und am Sonntag bereichert ein Oldtimertreffen den Festbetrieb beim Jubiläumshock.

Abschluss mit der Feuerwehr

Mit dem Feuerwehrfest am Samstag, 13., und Sonntag, 14. September 2025, beim Vereins- und Feuerwehrhaus klingt die 1250-Jahr-Feier im Achdorfer Tal aus. Bei feinem Essen, einem Bierchen und musikalischer Unterhaltung können die Besucher die Feierlichkeiten noch einmal Revue passieren lassen. Auch für den Nachwuchs ist an beiden Tagen einiges geboten.