Keine allzu großen Experimente, die Präsentation von kunsthistorisch Fundiertem und den Fokus auf die Landschaftsmalerei im deutschen Südwesten gerichtet: Das ist das Erfolgsrezept der Kunststiftung Hohenkarpfen.
Seit 1986 lockt sie mit diesem bewährten Konzept jährlich etwa 10.000 Besucher auf den Bergkegel Hohenkarpfen bei Hausen ob Verena im Kreis Tuttlingen. Kunst und Naturschönes gehen in dieser Abgeschiedenheit eine ideale Symbiose ein.
Was das Museum zu bieten hat
So lohnt die Fahrt zu den zwei jährlichen Wechselausstellungen auf dem Kunsthügel eigentlich immer. Zum einen bietet sich dem Besucher ein Landschaftsidyll, zum anderen findet man in dem Kunstmuseum das artifizielle Pendant zu diesem Naturschönen.
Ob sich bei den über 80 Präsentationen „die Landschaft im Fluss“ befindet, „München leuchtet“ oder die Landschaft „des oberen Neckar“ thematisiert wird, die Ausstellungen bergen stets das Identitätspotenzial. Und das erwartet das Publikum in der „Kulturprovinz“, wie der Tübinger Hermann Bausinger diese ländliche Idylle einst nannte.
Weltoffenheit trifft Tradition
Dem Identitätspotenzial seiner Heimat überaus erfolgreich auf der Spur war auch der Initiator der Kunststiftung, Friedemann Maurer. Der im Sommer 2024 im Alter von 85 Jahren verstorbene ehemalige Pädagogikprofessor prägte vier Jahrzehnte lang als Vorsitzender der Kunststiftung Hohenkarpfen das Museum.

Kunststiftung Hohenkarpfen und Professor Friedemann Maurer, das sind zwei Seiten einer Medaille, die an einen weltoffenen Bürger und traditionsbewussten Gelehrten erinnert.
Die Kollektion wächst ständig
Ziel der Stiftung war auch die Errichtung einer landschaftsbezogenen Kunstsammlung. Größen der Kunstgeschichte wie Adolf Hölzel, Friedrich von Keller, Albert Kappis, Felix Hollenberg, Hans Thoma und Oskar Schlemmer finden sich hier. Inzwischen hat sich die Sammlung bis in die Gegenwart hinein erweitert.
In der wachsenden Kollektion, die sich aus Leihgaben, Schenkungen und Nachlässen speist, finden sich auch Bilder des Donaueschinger Künstlers Emil Kiess. Zur Natur gesellt sich seit 1996 ein von den Besitzern des Hofguts initiierter Kunstpfad mit etwa 15 Objekten und Installationen zeitgenössischer Bildhauer.