Was für ein Krimi: K.o.-Modus, torentscheidende Videobeweise und ein Gwitter. Das EM-Spiel Deutschland gegen Dänemark am Samstag, 29. Juni, hatte es wirklich in sich.

Vor lauter Spannung verlor auch Tanja Lösselt alles andere aus den Augen. In dem Fall ihr Selbstbedienungshäuschen Gschenkle To Go in VS-Schwenningen. Zwei Männer, die sich dort gegen 23.30 Uhr aufhielten, konnten das zwar nicht wissen. Ihnen spielten die Umstände dennoch in die Hände.

Völlig gelassen bedienten sich die beiden selbst – allerdings ohne zu zahlen. Üblicherweise stecken die Kunden das zu zahlende Geld in ein Kässchen.

Damit haben die Täter nicht gerechnet

Was sie nicht wussten oder was sie nicht interessierte: Im Innern des Verkaufshäuschens gibt es eine Videoüberwachung. So konnte Tanja Lösselt zumindest anschließend nachverfolgen, was die Täter haben mitgehen lassen. Die Beute – Spardose, Gelstift, Kerze und Gewürz – wirkt eher beliebig.

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Lösselt postet über die Tat bei Instagram und stellt den Dieben ein Ultimatum. Stand Montagnachmittag, 1. Juli, allerdings vergebens. Jetzt will sie die beiden Männer anzeigen. Messerscharfe Fotos von ihnen kann Lösselt der Polizei vorlegen.

Was die Polizei allen Betreibern rät

Ein Idealfall, wie auch Polizei-Pressesprecherin Nicole Minge bestätigt. Gute Sicherungseinrichtungen mit beispielsweise einer Videoüberwachung seien eine große Hilfe bei der Ermittlung. „Da haben wir etwas in der Hand“, sagt Minge.

Nicole Minge, Sprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz
Nicole Minge, Sprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz | Bild: Polizeipräsidium Konstanz

Eine weitere Möglichkeit sei es, Automaten aufzustellen. „Die zu knacken ist per se schwieriger“, sagt die Polizistin. Und sie appelliert an andere Kunden und Anwohner, Verdächtige zu melden.

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Passiert das eigentlich häufig?

Tanja Lösselt hält an ihrem Konzept vorerst aber fest. „Wenn ich kein Vertrauen in die Menschen hätte, hätte ich das Ganze gar nicht gemacht“, sagt sie. Dieser Diebstahl sei die Ausnahme. Generell habe sie die besten Kunden. „Wenn so was passiert, schreiben die mir immer, dass es sie traurig mach“, erzählt Lösselt.