Die Zeiten von streng geregelten Sitzordnungen sind vorbei. An der Astrid-Lindgren-Schule in Dauchingen ist die Schulleitung mit Rektorin Kathrin Michl und Anja Lichte dabei, ein zeitgerechtes Lernprojekt umzusetzen: Mit „Flexible seating“, also flexiblen Plätzen im Klassenzimmer, soll den Schülern ermöglicht werden, in einer kindgerechten Umgebung zu arbeiten und zu lernen.

So funktioniert der Schulwettbewerb

In einer wohligen Atmosphäre lässt es sich lernen

Hierfür sollen dauerhaft Sitzkreise in den Klassenzimmern installiert werden, die dazu dienen, Lernimpulse zu geben, Gespräche gemeinsam zu führen, zusammen zu essen und in einer wohligen Atmosphäre zu lernen.

Die Sitzkreise dienen ebenfalls dazu, die Körperhaltung beim Lernen zu variieren. So wird kindgerecht auf das Bewegungsbedürfnis der Kinder eingegangen und gleichzeitig die Konzentration und Aufnahmefähigkeit gefördert.

Gemeinsames Essen soll eine Wohlfühlatmosphäre schaffen und Bewegung fördern. Zum Konzept gehört die Anschaffung von Gymnastikbällen, Sitzkissen, Fußstützen mit Wipp-Funktion und die Installation von kleinen Lernbüros in jedem Klassenzimmer.

Die Kinder sollen so selbstständig auf das eigene Bedürfnis abgestimmt in Bewegung lernen. Denn Kinder in Deutschland bewegen sich zu wenig. Das hat unter anderem eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung 2024 erneut gezeigt, wie Rektorin Kathrin Michl und Anja Lichte erläutern.

Bewegung ist kein Störfaktor

Dies habe nicht nur Folgen auf die Gesundheit, sondern auch auf den Lernerfolg. Auch sollte das Bewegungsbedürfnis der Kinder nicht als Störfaktor gesehen, sondern als Gelingenfaktor für das Lernen eingesetzt werden, wie anerkannte Fachleute und Pädagogen wie Anke Hanssen-Doose vom Institut für Bewegungserziehung und Sport der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe empfehlen.

Das Kollegium an der Astrid-Lindgren-Schule habe sich, gemeinsam mit Lerncoach Sabine König, seit einiger Zeit mit dem Konzept des Lernens in Bewegung beschäftigt und es im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten punktuell getestet, berichten Katrin Michl und Anja Lichte.

Die Erfahrungen seien ausschließlich positiv. Das Kollegium möchte deshalb den wissenschaftlichen und selbst gewonnenen Erkenntnissen für erfolgreiches Lernen Rechnung tragen: Bewegung soll auf verschiedene Arten in den Unterricht integriert werden.