Homeoffice, mobiles Arbeiten oder Telearbeit: Für das Arbeiten von zu Hause aus gibt es so einige Namen und Modelle. Spätestens seit der Corona-Pandemie kann sich aber jeder etwas darunter vorstellen.

Seit Anfang 2020 sahen sich sehr viele Arbeitgeber gezwungen, zumindest zeitweise ihre Beschäftigten nach Hause zu schicken – soweit das im jeweiligen Beruf grundsätzlich umsetzbar war.

Aus einer Not ist längst Alltag geworden. Viele Unternehmen lernten durch die Pandemie das Homeoffice als Arbeitsform erst richtig kennen.

Das könnte Sie auch interessieren

In den meisten Firmen gibt es nun Vereinbarungen, welche einen wöchentlichen Homeoffice-Anteil festlegten. Doch wie handhaben regionale Firmen die hybride Arbeitswelt aktuell und wie planen sie für die Zukunft? Wir stellen drei Beispiele aus der Region vor.

Sick AG: Flexibilität wird geschätzt

Die Sick AG hat ihren Stammsitz in Waldkirch im Breisgau. Am Standort Donaueschingen ist das Unternehmen mit 488 Mitarbeitern tätig. Laut Sick sei es an diesem Standort 290 Mitarbeitern aufgrund ihres Aufgabenprofils möglich, von daheim aus zu arbeiten.

Als die Corona-Pandemie ausbrach, sei Sick technisch ohnehin schon vorbereitet gewesen. Das Unternehmen setze seit vielen Jahren auf flexible Arbeitszeitmodelle.

Auf die deswegen vorhandene Technik konnte so 2020 zurückgegriffen werden, eine schnelle Reaktion war möglich.

Jetzt nach der Pandemie hätten Mitarbeiter mit entsprechend geeignetem Aufgabenprofil einen Anspruch auf 50 Prozent mobiles Arbeiten. Voraussetzung sei hierbei, dass ihre Arbeit dies zulässe. Bei Bedarf könne in Absprache auch die 50-Prozent-Marke überschritten werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Angenommen werde das Angebot des mobilen Arbeitens von Seiten der Beschäftigten sehr gut. Man schätze die Flexibilität der Regelungen.

„Die Flexibilisierung des Arbeitsortes und der Arbeitszeit unterstützt Sick-Beschäftigte dabei, die Anforderungen der Arbeitswelt mit den individuellen Lebensumständen in Einklang zu bringen“, heißt es von der Firma. Eine gute Balance zwischen virtueller und persönlicher Zusammenarbeit sei das Ziel.

Bundeswehr: Nur für Verwaltungsmitarbeiter

Bei der Bundeswehr in Donaueschingen sind unterschiedliche Modelle beim mobilen Arbeiten grundsätzlich möglich. Allerdings finden natürlich keine Truppenübungen im heimischen Wohnzimmer statt. Lediglich Verwaltungsmitarbeiter des Bataillonsstabs haben die Möglichkeit, das Angebot wahrzunehmen.

„Am Standort Donaueschingen sind zirka 930 Soldaten tätig. Davon haben theoretisch 100 bis 150 Soldaten mit Büroarbeitsplatz die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten“, so die Pressestelle des Jägerbataillons 292.

Aktuell gebe es drei Modelle zur Auswahl. Mobiles Arbeiten sei zum einen dafür gedacht, dass ohne Dienstvereinbarung kurzfristig mobil gearbeitet werden könne – etwa, wenn es im privaten Bereich Probleme gebe.

Mobiles Arbeiten erfolge zum anderen nach einer Dienstvereinbarung mit dem entsprechenden Kommandeur. Bei diesem Modell seien theoretisch fünf Tage die Woche möglich, üblich seien allerdings ein bis zwei.

Telearbeit heißt schließlich das dritte Modell. Bei dieser Variante wird der Soldat zusätzlich noch mit Büromaterial ausgestattet, um von zu Hause aus zu arbeiten.

Das könnte Sie auch interessieren

„Eine Entscheidung für Homeoffice ist immer mit dem dienstlichen Interesse abzuwägen“, so die Pressestelle. Vorgaben zu dem Thema würden vom Bundesministerium für Verteidigung erfolgen und seien durch interne Vorschriften geregelt.

IMS Gear: Orientierung für Abteilungen

Als größter Arbeitgeber in Donaueschingen besitzt auch IMS Gear die technischen Mittel, Beschäftigte von daheim aus arbeiten zu lassen.

„Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie haben wir bei IMS Gear bereits 2020 die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten können“, teilt das Unternehmen mit.

Man habe nicht nur technische Vorbereitungen getroffen, auch betriebliche Abläufe mussten angepasst werden.

In der Hochphase der Pandemie hätten so die meisten der Mitarbeiter aus den sogenannten Overhead-Bereichen von zu Hause aus gearbeitet. Overhead-Bereiche beinhalten alle verwaltenden Aktivitäten, die im Unternehmen Betriebskosten verursachen, die aber nicht eindeutig Kostenträgern zugeordnet werden können.

Das könnte Sie auch interessieren

Nach dem Ende der Corona-Pandemie habe man das Angebot von Homeoffice bei IMS Gear beibehalten. Allerdings habe man keine starren Regeln aufgestellt, sondern Orientierungsgrößen vorgegebenf: „Die praktische Ausgestaltung überlassen wir dabei bewusst den einzelnen Abteilungen.“

In der Zukunft seien beim Thema Homeoffice keine Änderungen geplant. Grund dafür sei vor allem die positive Resonanz der Mitarbeiter.