Roland Dürrhammer

Jüngste Delikte an älteren, meist allein lebenden Menschen, die Opfer von Betrügern wurden, ist der Anlass dafür, dass die Polizei im Schwarzwald-Baar-Kreis offensiv in die Fläche geht, um die Bürgerinnen und Bürger über die Tricks der Täter aufzuklären. Vor allem wollen sie den Senioren aufzeigen, wie sie sich schützen können. „Jeder einzelne, der nicht Opfer wird und aufgeklärt ist, ist ein Gewinn“, sagt Kommissarin Gudrun Brugger. Brugger ist im Referat Prävention des Polizeipräsidiums Konstanz für die Kriminalprävention im Schwarzwald-Baar-Kreis zuständig.

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„Der Betrugsfall an einer Seniorin aus Villingen-Schwenningen, die jüngst Opfer des Enkeltricks geworden ist, und einer 80-jährigen Seniorin aus Tuttlingen, die von falschen Polizeibeamtem um 20 000 Euro betrogen wurde zeigt, dass wir weiterhin offensiv aufklären müssen“, sagt Brugger. Die Täter würden mit Zeit und Druck arbeiten, die älteren Menschen rhetorisch geschickt überrollen und ihnen keine Zeit zum Nachdenken geben. „Wenn dann noch jemand allein lebt, passiert es, und sie verlieren hohe Geldbeträge oder gar die kompletten Ersparnisse“, so Brugger. Das sei so tragisch und perfide und da müsse man dranbleiben. In Pressemitteilungen, mit Broschüren und Vorträgen werde zusätzlich Aufklärungsarbeit geleistet.

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Am Freitagnachmittag war Brugger mit Unterstützung von Polizeihauptmeister und Ortsvorsteher Martin Straßacker beim Marktstand am Rathaus Pfaffenweiler, um die Bürger zu informieren. „Ich habe ganz spontan meine Kollegin dazu angesprochen, weil wir hier auf die gefährdete Zielgruppe treffen und auch jünger Menschen kommen, die wiederum Familie und Nachbarn informieren können“ sagt Straßacker. Die lange Schlange vor der örtlichen Metzgerei nutzte Brugger ebenfalls für Gespräche mit den Wartenden. In der Broschüre der Polizei „Im Alter sicher leben“, werden alte und neue Tricks der Täter erläutert, um auf die vielfältigen Betrügereien vorbereitet zu sein. „Wenn die 110 im Display des Telefons erscheint und sich jemand als Polizist, oder gar als Kommissar ausgibt, ist Vorsicht geboten“, sagt Brugger und weist auf den Aufsteller hin, den man beim Telefon platzieren kann. Niemals würde die Polizei mit der 110 anrufen. Die Broschüre mit vielen Tipps und den Aufsteller gibt es beim Referat Prävention in allen Polizeipräsidien.

Neuerdings ist dienstags von 9.30 Uhr bis 12 Uhr eine Telefon-Hotline geschaltet, mit der man unter der Rufnummer 07721/601314 Gudrun Brugger oder ihre Kollegen*innen erreichen kann. Weitere Infos gibt es unter www.polizei-beratung.de