Wie überbrücken sie die schneelose Zeit, wie halten sie ihre Mitglieder bei Laune? Und müssen sich Skivereine künftig einen anderen Vereinsschwerpunkt suchen, wenn der Schnee dauerhaft ausbleiben sollte? Wir haben bei Skivereinen in der Region nachgefragt. Die Überraschung: Die Stimmung ist trotz Schneemangel überwiegend positiv. Und ein Verein befindet sich sogar in einer komfortablen Situation.
Dass sich das Skifahren im Schwarzwald verändern wird, zeichne sich bereits seit Jahren ab, sagt Jochen Menath. Er ist Vorsitzender des Ski-Clubs Villingen. Deshalb entwickelte der Ski-Club schon vor elf Jahren eine Strategie, um diesem Umstand der schneeärmeren Winter zu begegnen. Als Dauermieter des „Villinger Haus“ im Skigebiet Golm im österreichischen Montafon steht dem Ski-Club ganzjährig eine Selbstversorgerhütte auf 1000 Metern Höhe zur Verfügung. „Hier konnten an Weihnachten 34 Kinder im Kinder-Skicamp vier wunderschöne Skikurs- und Schneetage verbringen“, sagt Menath.
Rennen abgesagt und verlegt
Während der Ski-Club für die Skikurse also ein Ausweichquartier in höheren und meist schneesicheren Lagen hat, ist er von den milden Temperaturen vor Ort aber auch betroffen. „Wir müssen unser für den 22. Januar geplantes Zwei-Stunden-Langlaufrennen am Auerhahn dieses Jahr absagen“, bedauert der Ski-Club-Vorsitzende. Einen Ausweichtermin wird es nicht geben.

Die für 5. Februar geplanten Stadt- und Vereinsmeisterschaften Alpinmeisterschaften werden an die Schneeberglifte Waldau bei Titisee-Neustadt verlegt. In der Hoffnung, dort eine höhere Schneesicherheit zu haben. Dass es diesen Winter gar keinen Schnee geben wird, damit rechnet Meath nicht. „Der Winter kommt, aber verschiebt sich um etwa einen Monat.“
Das sagt auch Bernd Klausmann, Vorsitzender des Skivereins St. Georgen. Er ist optimistisch, dass der große Schnee noch kommen wird. „Das kann noch nicht der Winter gewesen sein, er verschiebt sich nur immer weiter in Richtung April.“ Dieses Jahr stand den Skilangläufern eine Trainingswoche auf Kunstschnee auf der Skirollerstrecke in Schönwald zur Verfügung. „Ansonsten machen die nordischen Fahrer Lauftraining wie im Sommer, um sich fit zu halten.“
Gibt es Nachholtermine für ausgefallene Skikurse?
Ob die Kinderskikurse, die zwischen Weihnachten und Dreikönig geplant waren und mangels Schnee nicht stattfinden konnten, zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden können, wagt Klausmann derzeit zu bezweifeln. „Unsere Skilehrer haben nicht so viele freie Alternativtermine.“
Über mögliche Alternativen, wenn sich die Schneesituation dauerhaft verschlechtern sollte, mag der Skivereinsvorsitzende „jetzt noch gar nicht nachdenken.“

Armin Fritschi, Sportwart beim Ski-Club Baar Donaueschingen, beobachtet die Wetterentwicklung in den Bergen. „Ich gucke ständig die Webcams in den Skigebeiten“, sagt er. In der Hoffnung, irgendwo ein Skigebiet zu finden, in dem die Bedingungen gut oder zumindest ausreichend sind, um den Mitgliedern einen guten Skitag zu ermöglichen.
Darts-Turnier statt Skivergnügen
„Wenn wir einfach irgendwo drei Stunden hinfahren und viele Kosten haben und dann kein Schnee liegt, ist keiner zufrieden“, sagt er. Das Vereinsleben, das nun mal auf Wintersportaktivitäten ausgerichtet ist, zu kompensieren, sei nicht so einfach. Sie versuchen es trotzdem. „Wir haben am Wochenende ein Darts-Turnier veranstaltet“, sagt Fritschi.
Die Wettersituation erschwert auch das Planen von Skiausfahrten – und macht den Skispaß zum teuren Vergnügen. teuer. „Wenn man zu kurzfristig plant, hat man das Problem mit der Quartiersuche und mit hohen Preisen.“
Der Sportwart, der auch Trainer im Ski-Club Baar Donaueschingen ist, sorgt sich angesichts der Schneemangellage um die Zukunft des Vereins, was Mitglieder betrifft. „Mit jedem Jahr, wo Skikurse nicht stattfinden können, kommt auch weniger Nachwuchs in den Verein.“
Auch Skilifte und Skischulen betroffen
Neben den Skivereinen und Skiclubs sind auch die Betreiber von Skischulen und Skiliften von dem Schneemangel betroffen. Im Skigebiet Oberkirnach bei St. Georgen sind die fünf Skilifte in diesem Winter noch nicht gelaufen.
In Schonach warten die Gemeinde und die Skifahrer sehnsüchtig darauf, dass der neu gebaute Skilift endlich offiziell eingeweiht und in Betrieb genommen werden kann.