Zwischen großen Hoffnungen und geringen Erwartungen schwankt die Gefühlslage bei den Skiliftbetreibern im St. Georgener Skigebiet Oberkirnach zum bevorstehenden Winter.
Das Hoffen auf einen frühen und schneereichen Winter und darauf, dass mehr Besucher an die kleinen Lifte kommen, denen ein Skiausflug in die großen Wintersportgebiete aufgrund steigender Kosten zu teuer wird, wird gleichzeitig von den Erfahrungen in Sachen Schneesicherheit der vergangenen Jahre gedämpft.
Der Winter kommt immer später
Wir haben bei Skiliftbetreibern in Oberkirnach nachgefragt, ob sie auf die kommende Wintersaison vorbereitet sind. Und ob die Wintersportler auch hier mit höheren Preisen rechnen müssen.

Grundsätzlich hat Willi Stockburger, Betreiber des Brigachlifts, „keine hohen Erwartungen an den kommenden Winter. Er kommt immer später.“ In den vergangenen Jahren habe sich der Januar als schneesicherster Monat erwiesen.
Auf Veränderungen müssen sich die Skifahrer an seinem Lift jedenfalls einstellen. Wie Stockburger sagt, werde in diesem Jahr die Punktekarte nicht mehr angeboten. „Wir wechseln auf Zeitkarten.“ Dies habe sich während der Corona-Zeit bewährt.
Denkbar seien verschiedene Zeiträume ab zwei Stunden Dauer. Für den Skiliftbetreiber hat das auch den Vorteil, „dass ich eine Person einsparen kann, die die Karten abknipst“.

Darüber hinaus werden die Fahrkarten teurer. „Ich werde meine Preise erhöhen müssen“, sagt Stockburger. Über die Höhe kann er derzeit noch keine Aussage treffen. „Ich werde schauen, was die Kollegen machen und die Preise entsprechend angleichen.“
Am Winterberg 20 Prozent teurer
Die Preisgestaltung „bereits eingetütet“ haben die Betreiber des Winterbergskilifts, die Familien Weißer und Bähr. Um im Schnitt 20 Prozent werden die Liftkarten teurer. Grund sind die gestiegenen Stromkosten für den Betrieb des elektrisch betriebenen Schlepplifts. „Wir haben uns dabei an den Preiserhöhungen in Schonach und Schönwald orientiert“, sagt Elke Bähr.

Zudem gibt es am Winterberglift nur noch Tages- und Halbtageskarten. „Das hat sich bereits zu Corona-Zeiten bewährt“, sagt Elke Bähr. Zudem ist der Winterberglift erst ab Freitagnachmittags und am Wochenende in Betrieb, außer in Ferienzeiten. „Aufgrund von Ganztagsschule und berufstätigen Frauen spürt man, dass unter der Woche nicht viel los ist.“
Harmut Haas hält Preise stabil
Die Preise möglichst stabil halten will Hartmut Haas vom Kesselbergskilift. Wenngleich sich allein die Dieselkosten für den Liftantrieb und den Betrieb des Pistenbullys für das Präparieren der Piste gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt haben. Großes Einsparpotential sieht Haas im Liftbetrieb nicht mehr.
„Wir haben die Betriebszeiten bereits während der Corona-Zeit deutlich reduziert und nur von donnerstags bis sonntags geöffnet. Wir könnten den Lift natürlich etwas langsamer laufen lassen. Aber das macht nicht viel aus“, sagt Hartmut Haas.

Nach seinen Angaben verbraucht der Motor für den Liftantrieb etwa vier Liter Diesel pro Stunde. Haas hofft jetzt, „dass wir den ein oder anderen Skifahrer zusätzlich bekommen, der vielleicht nicht in die großen Skigebiete fährt“.
Öffnung nach Todesfall noch unklar
Derzeit unklar ist, ob der Schlossberglift in dieser Wintersaison geöffnet wird. Nach dem überraschenden Tod von Skiliftbetreiber Roland Fichter im August will dessen Sohn Steffen den Liftbetrieb weiterführen. „Hierzu braucht es aber noch eine Reihe von Genehmigungen von verschiedenen Ämtern, die derzeit noch nicht alle vorliegen“, wie Steffen Fichter mitteilt.