Die Überraschung war groß, als die Ergebnisse des Zensus 2022 vorgelegt wurden. Die Gemeinde Unterkirnach musste feststellen, dass ihre dabei ermittelte Bevölkerungszahl um fünf Prozent niedriger ist als zuvor angenommen. Ein Schicksal, das auch andere Gemeinden im Landkreis wie Bad Dürrheim ereilte.
Von 2643 Einwohnern ging der Ort auf Grundlage der Bevölkerungsfortschreibung aus. Laut Zensus waren es jedoch 132 weniger, nämlich nur 2511. Gegen das Ergebnis des Zensus legte die Gemeinde deshalb Widerspruch ein.
So wehren sich die Gemeinden
Jetzt hat Unterkirnach in Kooperation mit anderen Gemeinden des Kreises einen Rechtsanwalt beauftragt, die Begründung des Widerspruchs auszuarbeiten. Die Kommunen rechneten sich sehr gute Erfolgsaussichten aus, sagt Bürgermeister Andreas Braun.
Grund für den Optimismus, so berichtete der Bürgermeister in der Sitzung des Gemeinderates, sei eine Entdeckung von Kämmerer Bastian Pfliegensdörfer. Der habe bei der Auswertung der Zahlen festgestellt, dass die Bewohner von Maria Tann nicht der Gemeinde Unterkirnach zugerechnet wurden.
Die höhere Einwohnerzahl ist für die Gemeinde wichtig, weil auf deren Grundlage die Zahlungen des Finanzausgleichs festgelegt werden. Für Unterkirnach gehe es um jährlich 100.000 bis 200.000 Euro so Bastian Pfliegensdörfer. „Diesen Betrag können wir sehr gut brauchen“, betont Bürgermeister Braun.