St. Georgen – Um die Zahl 148 drehten sich Berichte und Grußworte bei der Hauptversammlung der St. Georgener Feuerwehr. 148 Mal rückten die Einsatzkräfte im vergangenen Jahr aus, um Menschen in Not zu retten, Gefahren abzuwehren oder Schäden zu beseitigen. Für diesen unermüdlichen, selbstlosen und gefährlichen Einsatz gab es von allen Seiten verbales Schulterklopfen.
Um die Vielzahl an Einsätzen bewältigen zu können, bedarf es intensiver Aus- und Weiterbildung. Vizegesamtkommandant Florian Jäckle verwies auf die zahlreichen Fortbildungen und Lehrgänge, die die Einsatzkräfte wahrgenommen haben, um im Ernstfall qualifiziert helfen zu können.
Die Bilanz der Einsätze zeigt, dass die Wehrleute ein immer breiteres Einsatzspektrum abdecken müssen. Von den 148 Einsätzen waren 20 Brände verschiedener Kategorien, 50 technische Hilfeleistungen, teilweise mit Personenrettungen, zwei Tierrettungen sowie eine Vielzahl sonstiger Einsätze, unter anderem Verkehrssicherungen bei Veranstaltungen und Alarmierung durch ausgelöste Brandmeldeanlagen. Zudem war die Feuerwehr bei Brandschutzerziehungen in Kindergärten und Schulen und war beratend in Sachen Brandschutz in Unternehmen unterwegs.
Abseits von Einsätzen war für Stadtwehr- und Gesamtkommandant Christoph Kleiner das vergangene Jahr geprägt von der Dienstaufnahme der Kindergruppe. 16 Kinder lernen derzeit in der von Anja Weisser und Claudia Kleiner geleiteten Gruppe spielerisch die Feuerwehrarbeit kennen. Die Jugendfeuerwehr in St. Georgen und Peterzell ist ebenfalls erfolgreich und sichert den Nachschub für die Aktiven. Die Jugendfeuerwehr St. Georgen wurde zudem bei den Bergstadtgeschichten im Film vorgestellt.

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Thomas Nagel sagte, um die hohe Zahl an Einsätzen bewerkstelligen zu können, brauche es neben der guten Ausbildung der Einsatzkräfte auch ein gutes Equipment. Hierfür habe die Feuerwehr St. Georgen mit der dreifachen Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen in den kommenden Jahren bereits die Weichen gestellt.
Bürgermeister Michael Rieger sagte, er sei jedes Jahr beeindruckt, mit welch übergroßem Einsatz die Mitglieder der Feuerwehr rund um die Uhr den Schutz der St. Georgener Bevölkerung sicherstellen. Und das in einer Zeit, in der immer weniger Menschen Verantwortung übernehmen wollten. „Was sie leisten, ist nicht Durchschnitt.“ Die umfangreiche Leistungsbilanz zeige, dass die Feuerwehr unverzichtbar ist.
An der Zusammenarbeit mit der Feuerwehr gebe es aus polizeilicher Sicht „nichts zu meckern“, wie der Leiter des St. Georgener Polizeireviers, Erster Hauptkommissar Udo Littwin, sagte. Er sei froh, dass Pöbeleien gegen Einsatzkräfte hier noch nicht so verbreitet seien wie in Großstädten. Kommandant Kleiner sagte, dass es bislang zu noch keinen Extremsituationen gekommen sei. Mit ungeduldigen und pöbelnden Verkehrsteilnehmern hätten aber auch die St. Georgener Einsatzkräfte bei nahezu jedem Verkehrsunfall zu kämpfen, denen es nicht schnell genug gehe, dass die Straße frei gemacht wird.
Voller Einsatz
Die über alle Einsätze zusammengerechneten 1846 Kräfte leisteten 3617 Einsatzstunden. Jeder Feuerwehrmann oder -frau war im Schnitt 54 Stunden im Einsatz. Der Spitzenreiter leistete 131 Einsatzstunden. Das entspricht etwa drei Wochen Arbeitszeit bei einer 40-Stunden-Woche. Bei den Einsätzen haben die Feuerwehrleute vier Personen das Leben gerettet, für zwei Personen bei einem Verkehrsunfall beziehungsweise einem Brandeinsatz kam jede Hilfe zu spät. (spr)