Der Bebauungsplan für das Baugebiet „Glashöfe“ steht. Die Satzung hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch beschlossen. Dabei war der Weg bis zum gefundenen Kompromiss außergewöhnlich lang. Mit der Entscheidung des Gremiums ist nun Baurecht geschaffen. Die Umsetzung liegt ab sofort beim Investor, der Ecu Grund und Boden GmbH aus München.

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„Es hat nun fast zwei Jahre gedauert“, sagte Bernd Fahle vom Büro fsp Stadtplanung. Das sei ein halbes Jahr länger als üblich, weswegen er zwischenzeitlich im Ruhestand sei. „Wir standen vor keiner einfachen Aufgabenstellung“, sagte er zu den Verzögerungen. Das Gebiet hat ein recht starkes Gefälle, und in der Offenlage, die zwei Mal stattgefunden hat, gingen viele Stellungnahmen von Behörden und Anregungen aus der Bevölkerung ein. Denn diese habe man, so der Stadtplaner, ausführlich mit einbezogen, unter anderem durch eine Informationsveranstaltung. Die Punkte, die von St. Georgener Bürgern vor allem angesprochen wurden, waren vor allem die Verkehrs- und Parkplatzsituation, die Waldinanspruchnahme, die Schneeräumung und die Art der Bebauung. Unter Berücksichtigung all dieser Punkte, plus den Stellungnahmen der sogenannten „Träger öffentlicher Belange“ habe man einen gangbaren Weg gefunden, der viele Kompromisse beinhalte.

Verkehr weit unter Grenzwert

Der vielleicht wesentlichste Knackpunkt war dabei die Verkehrssituation, um die sich die Anwohner des bestehenden angrenzenden Wohngebiets gesorgt haben. „Die Belastung in diesen Gebieten ist weit unter den Grenzwerten“, so der Planer. Das möge zwar hier und da für Diskussionen sorgen, aber „Recht ist Recht“, so Fahle. Die Arbeiten zur Erschließung sollen bereits im Mai beginnen. Nach jetzigem Stand erfolgt die Umsetzung in zwei Bauabschnitten, wobei der untere voraussichtlich zuerst umgesetzt werde. Alles andere wäre, so erklärt Bernd Fahle, ungewöhnlich. Interessenten, so hieß es, könnten im Frühjahr 2021 beginnen. Entstehen sollen im Baugebiet Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser mit einer maximalen Gebäudelänge von 25 Metern. Um den Anforderungen an einen geregelten Verkehrsfluss gerecht zu werden, wird auf eine Ringerschließung verzichtet. Ebenfalls ist die Straßenplanung so angepasst worden, dass es genug Platz für die Schneeräumung gibt.

Die Gemeinderäte begrüßten die Planung, wenn auch allen klar war, dass es sich um einen Kompromiss handelt. Oliver Freischlader (SPD) sagte, dass wohl niemand den Plan so entworfen hätte, wenn man ihm freie Hand gelassen hätte. Auch Constantin Papst (CDU) sprach von einem „Höchstmaß an Kompromissen“. Karola Erchinger (Freie Wähler) betonte, dass sie sich nicht daran erinnern könnte, dass das Aufstellen eines Bebauungsplans in ihrer 16-jährigen Zeit als Gemeinderätin jemals so lange dauerte.